Erkelenz Ein Urwald mitten in Erkelenz

Erkelenz · "Panik im Regenwald", so lautete der Titel des Kindermusicals, mit dem der Stadtmusikbund Erkelenz ein neues und großes Projekt auf die Beine gestellt hat. 120 Kinder waren beteiligt. Das Musical hatte einen ernsten Hintergrund.

 Tanz, Gesang, Schauspiel: Das Kindermusical "Panik im Regenwald" begeisterte das Publikum in der Erkelenzer Stadthalle. Der Stadtmusikbund hat dazu mit Erfolg viele Akteure zusammengebracht.

Tanz, Gesang, Schauspiel: Das Kindermusical "Panik im Regenwald" begeisterte das Publikum in der Erkelenzer Stadthalle. Der Stadtmusikbund hat dazu mit Erfolg viele Akteure zusammengebracht.

Foto: Jürgen Laaser

Plötzlich setzen die Trommeln ein und werden immer lauter, während sich der Vorhang öffnet und das Publikum in der Erkelenzer Stadthalle verstummt. Nach der kurzen Trommeleinleitung singen die 120 Kinder gemeinsam das Stück "Africa" der Rock-Band Toto. Das Kindermusical "Panik im Regenwald", das der Stadtmusikbund Erkelenz organisiert hat und eine der größten Kooperationen von Schulen und Musikorganisationen aus der Region ist, beginnt.

Große Urwaldbäume zieren die Bühne der Stadthalle, die zu einem wunderschönen Regenwald geworden ist. Mittendrin die drei Urwaldriesenbäume (Xenia Konschu, Anna Sommer, Hannah Viehmann). Da erklärt Brauni der Affe (Sophia Kiwit) auch schon: "Jeder hat seine eigene Natur und unterscheidet sich von den anderen." Der Regenwald mit seinen Tieren und Pflanzen ist vielfältig, das wird den Tieren im Laufe des Musicals klar. Brauni, der Affe, erzählt die Geschichte gemeinsam mit dem Regenwaldjungen Pandu (Jan Baets), dem Tukan Tulu (Franziska Hasen), Jaguar Jagi (David Schnell) und Mamelo, dem Waran (Mira Osthoer). Die Tiere erfahren immer mehr über den Regenwald. In Liedern, die sie gemeinsam mit Chor und Musikern singen, lernen sie den Kreislauf des Wassers kennen oder erfahren, welche Früchte es im Regenwald gibt. Dann setzt das Schlagzeug krachend ein, woraufhin die Chorsänger und Musiker die Bühne schlagartig verlassen.

Was los sei, wollen die Regenwaldbewohner wissen. Tukan Tuku klärt auf, dass er aus seinem Nest große, gelbe Ungeheuer gesehen habe. Es sind die Bagger, die anrücken und die Bäume fällen, vor denen alle geflohen sind. "Ihr müsst wissen, dass die Bäume den Sauerstoff, den wir zum Atmen brauchen, herstellen", sagt Waran Mamelo. Die Bäume, die gefällt werden seien also wichtig. "Wir müssen allen Menschen und Ungeheuern das erklären, was wir eben begriffen haben, wie wichtig der Regenwald ist", hält Pandu fest und formuliert damit die Botschaft des Kindermusicals, für das es in der ausverkauften Erkelenzer Stadthalle großen Applaus gab.

Monate im Voraus hatten sich die Kinder auf die Aufführung vorbereitet. Bei einem zweitägigen Musicalworkshop lernten die Kinder das Schauspielern, Singen, Trommeln, Tanzen und Musizieren. Christoph Stolzenberger führte die Regie des Musicals. Das eindrucksvolle Bühnenbild hatte Marion Pelz vorbereitet und Andreas Schell, Musiklehrer an der Kreismusikschule, hatte die Lieder für das Musical arrangiert. Während der Aufführung dirigierten Jacqueline Nießen und Beate Theißen. Viele weitere Organisatoren und Helfer komplettieren das große Team, das am Erfolg des Musicals gearbeitet hatte. Als sich Karin Heinze vom Stadtmusikbund Erkelenz bei den Mitwirkenden bedankte, jubelten die Kinder laut, wodurch sich ihre Freude an dem Projekt zeigte.

Der Erlös der Aufführung geht an die Initiative "Rettet den Regenwald", der einen Teil des Regenwaldes im peruanischen Amazonas-Gebiet schützen will. Die Rodung der Gebiete soll durch den Kauf von Grundstücken dort verhindert werden. Aktuell hat die Initiative bereits 160 Hektar erworben.

(anek)
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