Erkelenz DRK erzielt erstmals wieder ein positives Jahresergebnis

Erkelenz · Nachdem das DRK im Kreis Heinsberg vor neun Jahren den Rettungsdienst hatte abgeben müssen, litt der Kreisverband finanziell. Das Jahr 2014 hat vielen Zukunftsplänen neuen Schwung verliehen.

 Neuer Laster, neue Azubis, neuer Schwung: Alexander Rütten, David Gerichhausen, Hans-Josef Mertens (Schatzmeister), Lothar Terodde (DRK-Kreisgeschäftsführer), Christoph Caron (Vorstand) und Sandra Busch.

Neuer Laster, neue Azubis, neuer Schwung: Alexander Rütten, David Gerichhausen, Hans-Josef Mertens (Schatzmeister), Lothar Terodde (DRK-Kreisgeschäftsführer), Christoph Caron (Vorstand) und Sandra Busch.

Foto: Jürgen Laaser

Ein wichtiges Standbein für das Deutsche Rote Kreuz (DRK) im Kreis Heinsberg ist der Rettungsdienst gewesen. Bis 2006. Dann ging die Zuständigkeit dafür verloren. In den Finanzbüchern hatte sich das bis 2013 niedergeschlagen. 2014 jedoch konnte zum ersten Mal wieder ein positives Jahresergebnis erzielt werden, teilte gestern Schatzmeister Hans-Josef Mertens mit. Für dieses Jahr sei ebenfalls damit zu rechnen. "Alle Bereiche haben dazu beigetragen", betonte der Schatzmeister unter Verweis darauf, dass kein Personal eingespart wurde.

Seit drei Jahren ist Lothar Terodde als Geschäftsführer für den DRK-Kreisverband mit Sitz in Erkelenz tätig. Er schaute sich alle Bereiche an, suchte mit den 100 Festangestellten und 650 Ehrenamtlichen nach Prozessen, die sich optimieren lassen, und Punkten, an denen sich Kosten senken oder Mehreinnahmen generieren lassen. Mit Erfolg, wie Hans-Josef Mertens gestern konstatierte: "Es ist insbesondere erfreulich, dass Lothar Terodde den DRK-Kreisverband nach vorne gebracht hat. Er hat Impulse gesetzt und es geschafft, die Gemeinschaft der Festangestellten und Ehrenamtlichen zu stärken." So sei es gelungen, dass vom Fahrdienst über das Familienbildungswerk bis zum Blutspendedienst oder zur Seniorenbetreuung alle zu dieser positiven Entwicklung beigetragen hätten. 2015 und 2016 sei jetzt die Zeit gekommen, neue Angebote anzustoßen.

Die vom DRK gestellte Erste Einsatzeinheit im Katastrophenschutz des Kreises Heinsberg ist im April in ein neues, zweckmäßiges Gebäude in Heinsberg-Kirchhoven gezogen. "Das verbessert die Stimmung unter den Ehrenamtlichen sehr", erklärt Terodde.

Neustrukturiert und in die Kreisstruktur integriert werden derzeit die Ortsverbände in Hückelhoven. "Wir haben hier einen gemeinsamen Weg gefunden, in dem Sinne, dass wir uns zukunftsfest machen", erläuterte Lothar Terodde ein weiteres Projekt für dieses und nächstes Jahr.

Ein oder zwei neue Kleiderstuben möchte das DRK in den nächsten 18 Monaten eröffnen. Hückelhoven und Heinsberg wurden als Standorte ausgewählt. Der Bedarf dafür sei vorhanden, rechnete der DRK-Geschäftsführer gestern vor: "Wir geben in unserem Erkelenzer Kleiderstübchen jährlich rund 30 000 Kleidungsstücke zum Preis von 50 Cent bis zu einem Euro heraus."

Eine Ehrenamtskoordinatorin wird das DRK im September einstellen. Sie soll ehrenamtliche Helfer vor allem für den Sozialen Dienst und für die Seniorenbetreuung rekrutieren und begleiten. "Mit diesem Angebot wollen wir die Menschen im Kreis Heinsberg dabei unterstützen, länger zu Hause leben zu können", erklärte Terodde. "Wir freuen uns sehr darauf, damit für unser DRK ein neues Thema entwickeln zu können."

Übernommen werden sollen vom DRK im Kreis Heinsberg die Auszubildenden. Das ist nicht selbstverständlich, da in der Vergangenheit nur sporadisch ausgebildet worden war. Inzwischen sind es vier junge Menschen, die ihre Lehrzeit beim Deutschen Roten Kreuz in Erkelenz verbringen.

Eine Modernisierung des Fuhrparks strebt das DRK ebenfalls an, denn: "Wir konnten 2015 bei der Ausschreibung der Beförderung gehbehinderter Menschen zu Schulen und Werkstätten die Anzahl der Linien halten."

Angeschafft hat das DRK einen neuen Lastwagen. Der Zwölftonner wird eingesetzt, um die Kleidercontainer zu leeren. Es ließe sich sagen, dass dieses Fahrzeug symbolhaft für die Veränderungen beim DRK steht. Denn hier kommen Effizienzsteigerung und das Generieren von Mehreinnahmen zusammen, erklärte Terodde. "2012 hatten wir im Kreis Heinsberg 56 Standorte für Kleidercontainer. Jetzt sind es 117 Standorte mit 211 Containern", berichtete der Geschäftsführer. Durch verbesserte Fahrwege und Reduzierung der Leerzeiten - wie beim weiteren Fahrdienst - sowie durch Fahrten für benachbarte DRK-Verbände habe die Effizienz gesteigert werden können und könnten neue Einnahmen gemacht werden. Und das machte die Anschaffung des Zwölftonners möglich.

(RP)
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