Kreis Heinsberg Dramatisch mehr Einbrüche

Kreis Heinsberg · Die Kreispolizeibehörde Heinsberg hat die Kriminalstatistik für das Jahr 2009 vorgelegt. Die Gesamtkriminalität ist zwar zurückgegangen, jedoch bereitet die Zahl der Einbrüche große Sorgen.

 Waldemir Cierpinski verfolgte die Einbrecher barfuß.

Waldemir Cierpinski verfolgte die Einbrecher barfuß.

Foto: rponline

Das große "Sorgenkind” ist das Thema Wohnungseinbrüche. Von 654 im Jahr 2006 stiegen die Zahlen über 726 (2007) und 804 (2008) auf 947 dramatisch an. Das erklärte die Kreispolizeibehörde Heinsberg am Freitag, als sie die Kriminalstatistik für das Jahr 2009 vorlegte.

Neuer Spitzenwert

Kriminaloberrat Stephan Wey, der Leiter der Direktion Kriminalität, sagte: "Das vergangene Jahr hat einen erneuten Spitzenwert Hervorgebracht, daher ist es uns als Polizei besonders wichtig, die Bürger zu sensibilisieren, ihre Häuser und Wohnungen zu sichern. Das ist bereits für kleines Geld machbar.” Schon das Kommissariat Vorbeugung hat in der Vergangenheit zahlreiche Informationsveranstaltungen angeboten, um im direkten Kontakt die Menschen auf die Sicherungsmöglichkeiten hinzuweisen.

Und: "Es gilt, 30 Sekunden bis zwei Minuten zu überbrücken, um den Täter abzuschrecken. Länger versucht er nicht, ins Haus zu gelangen.” Gerade die dunkle Jahreszeit bringt stets einen Anstieg der Einbrüche mit sich. Im Vergleich zu den Zahlen in Gesamt-NRW liegt der Kreis Heinsberg deutlich über dem Landesschnitt.

Erfreulich sei im Gegensatz dazu, dass sich die Zahlen in der Gesamtkriminalität positiv entwickelt haben. Im Klartext: Schlugen im jahr 2008 16 004 Delikte zu Buche, waren es in 2009 15 805 -­ ein Rückgang um rund 1,2 Prozent. Klar verbessert habe sich auch die Aufklärungsquote, hier stieg sie Zahl von 47,9 % (2008) auf 49,8 % (2009).

Unter dem Landesniveau liegt die Zahl der Kriminalitätshäufigkeit: Im Kreis Heinsberg ergab sich 2009 die Häufigkeitszahl 6174 (NRW: 8133). Diese Zahlen bezeichnen die Straftaten pro 100 000 Einwohner. Dagegen ist die Anzahl der Straftaten mit Schusswaffen von 2008 (52) auf 2009 (85) stark angestiegen. Ihr Anteil an den Gesamtstraftaten liegt damit leicht über dem Landeswert.

Auch bei den Sexualdelikten liegt die Kreis Heinsberger Häufigkeitszahl mit 71 über der des Landes (58). Stephan Wey wertete den Rückgang der Körperverletzungsdelikte als positiv, denn im Zehn-Jahres-Vergleich hatte sich eine deutliche Steigerung ergeben, ehe die Zahlen seit 2008 sinken. Mit steigenden Zahlen musste die Kreispolizeibehörde jedoch bei den Raubdelikten rechnen. Das gilt auch für die Diebstahlsdelikte.

Auf den ersten Blick sieht die Zahl bei den Straftaten gegen das Betäubungsmittelgesetz gut aus (2008: 622, 2009: 491), allerdings ging hier die Kontrolltätigkeit zurück, um Kräfte (unter anderem in Randerath) zu bündeln.

(RP)
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