Halloween-Spaß in Erkelenz Die Horror-Klinik von Dr. Frank N. Stein

Erkelenz · Jedes Jahr pünktlich zu Halloween verwandelt der Gerderather Christian Kosching sein Haus in ein Gruselkabinett. Mit viel Liebe zum Detail macht er aus Hunderten blutigen Einzelstücken ein schaurig-schönes Gesamtwerk mit Gruselfaktor. Wir waren vor Ort und haben ein Video mitgebracht.

Christian Kosching in seinem schaurig-schönen und blutigen Operationssaal im Keller seines Hauses an der Straße Am Floßbach.

Christian Kosching in seinem schaurig-schönen und blutigen Operationssaal im Keller seines Hauses an der Straße Am Floßbach.

Foto: JÜRGEN LAASER

Das Licht flackert, wie aus weiter Ferne ist das schaurige Knarzen einer Tür zu hören. Plötzlich erklingt der heisere Schrei einer Frau in Todesangst, der einem das Blut in den Adern gefrieren und die Haare zu Berge stehen lässt - der Fluchtinstinkt ist geweckt. Aus dem Boden steigt undurchdringlicher Nebel auf, überall sind Blutspritzer an der Wand, abgetrennte Körperteile liegen als Deko verstreut - das Horrorszenarium ist perfekt.

Hier gibt Christian Kosching einen Einblick in sein Horror-Haus:

Mit ganz viel Liebe zum Detail - und einer gehörigen Portion morbidem Spaß - verwandelt Christian Kosching jedes Jahr zu Halloween sein Haus in ein Gruselkabinett. Aus Hunderten blutigen Einzelstücken macht der Gerderather ein schaurig-schönes Gesamtkunstwerk mit extrem hohem Gruselfaktor. "Vor neun Jahren haben zum ersten Mal Kinder an Halloween an der Tür geklingelt und gesagte ,Süßes oder Saures', da habe ich mir gedacht: Ab nächstes Jahr gibt es Saures", erinnert sich der 39-Jährige zurück.

Gesagt, getan. Inzwischen ist aus dieser ersten fixen Idee eine Mammutaufgabe geworden: Denn mit einem bisschen roter Farbe, ein paar Holzkreuzen, Särgen, Spinnweben, Kerzen und abgetrennten Gliedmaßen aus Gummi ist es bei Christian Kosching nicht getan. Schon seit September verschwindet der gelernte Schweißer immer wieder stundenweise in der Garage und im Keller seines Hauses, um daraus die Horror-Klinik des Dr. Frank N. Stein zu machen. "Jedes Jahr kommt etwas Neues dazu", erklärt Kosching, "viele Sachen kaufe ich im Internet, manches bekomme ich geschenkt oder baue ich selbst."

Halloween-Haus mit Kultstatus in Gerderath

Von diesen Fertigkeiten können sich Besucher noch vor Betreten des Gruselhauses selbst ein Bild machen: Im Vorgarten, neben dem nebel-umwaberten Friedhof, steht eine Streckbank, daneben ein Pranger und ein eiserner Käfig - alles Instrumente, die in der Horror-Klinik des Dr. Frank N. Stein zum Einsatz kommen. "Inzwischen sind es mehrere Hundert Einzelstücke, darunter auch neun lebensgroße Puppen", sagt der Gerderather.

Um die zu sehen, muss man allerdings seine Nerven im Zaum halten, mutig sein und erst das Wartezimmer, den Empfangsraum und das Treppenhaus hinter sich bringen, denn erst im Keller, in dem sich der Operationssaal verbirgt, haben die Puppen ihren Platz gefunden. Stilecht unter blutigen Tüchern liegen die "Patienten" auf Baren und warten auf ihre geplanten Schönheitsoperationen.

Womit diese durchgeführt werden, verrät ein Blick an die hintere Wand: Anstelle von Skalpellen und Nadeln kommen rostige Bügelsägen und blutige Zangen zum Einsatz, anstatt einer OP-Lampe, sorgen Schwarzlicht und Stroboskoplampen für das richtige schaurige Licht und verleihen der ganzen Szene den nötigen morbiden Glanz.

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Foto: dpa, Patrick Seeger

"Manchmal sieht es tatsächlich so aus, als ob sie sich bewegen würde", sagt Kosching mit einem Augenzwinkern in Richtung der beiden Baren und dem schwarzen Leichensack des Gerichtsmediziners, der das Ensemble abrundet. "Bei dem Aufwand hoffe ich, dass viele Leute am Montag kommen", sagt Kosching, der mit seinem Halloween-Spukhaus längst Kultstatus in Gerderath erlang hat, wo es mittlerweile mehrere besonders geschmückte Häuser gibt. "Im Vorjahr kamen mehr als 200 Besucher", erinnert sich der 39-Jährige, "da kam es dann schon mal im Haus zu Wartezeiten."

Am Schluss wird aus Christian Kosching Dr. Frank N. Stein

Um diese zu überbrücken, serviert Familie Kosching auch dieses Mal wieder Grillwürstchen - dieses Jahr gespendet von Rewe Steininger - und kalte Getränke, natürlich auch stilecht aus einer beleuchteten Zapfanlage, auf der ein kleines Skelett thront. Bis dahin hat Kosching aber noch einiges zu tun, denn fertig ist die Deko in und um seine Horror-Klinik herum noch nicht. "Bis Montag wird aber alles fertig sein", verspricht der Gerderather, der sich dann als letztes I-Tüpfelchen noch selbst schminkt und in Dr. Frank N. Stein verwandelt.

"Ich habe festgestellt, dass Kinder mit geschminkten Gesichtern - und seien sie noch so gruselig - besser zurecht kommen, als mit einer Maske", sagt Kosching, "und die meisten überwinden sich dann auch, eine Runde durch die Klinik zu drehen." Gezwungen wird aber definitiv niemand: "Einmal war jemand hier, der unbedingt sein Kind reinschicken wollte, die habe ich dann höflich aber bestimmt weggeschickt", sagt der 39-Jährige.

(RP)
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