Erkelenz Die Essenz der Bewegung festhalten

Erkelenz · Mit dem Titel "Bewegung" war über Pfingsten auf Haus Hohenbusch eine Ausstellung zu sehen, an der sich 16 Künstlerinnen und Künstler beteiligten. Zum 17. Mal Kunst im Herrenhaus des alten Klosters.

 Über Skulpturen und Bilder kamen die Besucher der Ausstellungeröffnung auf Haus Hohenbusch angeregt ins Gespräch. Das Thema "Bewegung" fand unterschiedliche Interpretationen.

Über Skulpturen und Bilder kamen die Besucher der Ausstellungeröffnung auf Haus Hohenbusch angeregt ins Gespräch. Das Thema "Bewegung" fand unterschiedliche Interpretationen.

Foto: RENATE RESCH

Eigentlich ist es ein Paradoxon, einen Bewegungsablauf in einem einzigen Bild festzuhalten. Bewegung setzt sich immer aus verschiedenen einzelnen Bildern zusammen, wie ein Film, der nacheinander ablaufend in verschiedenen Sequenzen eine Bewegung zeigt. Um so größer ist die Herausforderung, der sich die ausstellenden Künstler und Künstlerinnen auf Haus Hohenbusch gestellt haben. Eine solche Darstellung in einem einzigen Bild oder als Skulptur zusammenzuschrumpfen, die dem Betrachter Schwung, Lebendigkeit und Dynamik vermittelt, ist eine Aufgabe. Die Essenz, das wirklich Eindrückliche, muss gefunden werden um einen Zeitablauf auf einen Moment zu reduzieren.

Unterschiedlichste künstlerische Interpretationen und Ansätze waren deshalb in der Ausstellung zu bewundern. Sowohl in gegenständlicher als auch abstrakter Weise zeigten sich die Sujets in verschiedener Technik. Arbeiten in Acryl, Öl, Aquarell, Pastell, Kohle sowie als Misch- und Spachteltechnik. Ebenso Skulpturen in Keramik, Holz oder Metall waren zu sehen.

Geschwungene Pinselstriche in Variation zeigten bewegte Menschen, bewegte Natur oder Abstraktes. Ein schwingender Kronleuchter, Strichzeichnungen tanzender Menschen, ziehende Wolken, Polarlichter, Flamenco-Tänzerinnen oder Fußballspieler wurden in künstlerischer Weise interpretiert.

Bürgermeister Peter Jansen begrüßte die Besucher in den historischen Mauern und betonte, dass der Ausstellungszyklus ein alljährlicher Anlaufpunkt für Kunstinteressierte geworden ist und nun bereits zur Tradition gehört. Das Ehepaar Ingeborg und Theo Voormanns initiiert die Veranstaltung von Beginn an und kümmerte sich um ein gutes Gelingen.

Die Erkelenzer Kunsthistorikerin Eva Lehmann-Weingärtner hielt die Laudatio und brachte den Gästen mit ihren Gedanken das Thema näher. "Der Begriff Bewegung ist sehr vielseitig, alles um uns ist Bewegung, die Kunst selbst, das Leben allgemein", erläuterte sie. "Wird der Moment der Bewegung dargestellt, handelt es sich um ein Festhalten und damit um keine Bewegung", weiß sie, "dennoch sprechen wir von der Dynamik eines Bildes, erzeugt durch Fläche, Form, Farbe, Raum und Zeit."

Zum 17. Mal fand die Ausstellung des Fördervereins von Haus Hohenbusch im Herrenhaus des Klosters statt. "Ziel der Ausstellungen ist es, das Haus mit Leben zu füllen und die Vielfalt der Kunst durch unterschiedliche Stilrichtungen zu zeigen", erklärt Frank Körfer, stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins. Im Verein bleibt alles im Fluss. Manche Mitglieder und gleichzeitige Aussteller sind von Anfang an dabei, andere kommen neu dazu. So verändert sich der Rahmen der Ausstellung von Jahr zu Jahr.

(rerü)
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