Erkelenz Der "Mercedes" unter den Kaninchen

Erkelenz · Bei der 16. Riesenclubvergleichsschau auf Haus Hohenbusch stellten Züchter aus ganz Deutschland ihre Deutschen Riesen aus. Zwölf Clubs aus dem ganzen Land kämpften darum, sich bester Club Deutschlands nennen zu dürfen.

 Bernd Laumann aus Kamp-Lintfort zeigt seine Siegerin in der Klasse "Gelbe Riesen". Die Riesen werden von Preisrichtern nach Gewicht, Körperform, Fell und Pflegezustand bewertet.

Bernd Laumann aus Kamp-Lintfort zeigt seine Siegerin in der Klasse "Gelbe Riesen". Die Riesen werden von Preisrichtern nach Gewicht, Körperform, Fell und Pflegezustand bewertet.

Foto: Jürgen Laaser

Es gibt sie in dunkelgrau, wildfarben, weiß, blau, chinfarben und gelb: Auf Haus Hohenbusch konnten Besucher am vergangenen Wochenende insgesamt 714 Kaninchen der Art "Deutscher Riese" sehen. Diese Rasse gehört mit einem Gewicht ab acht Kilogramm und einer Größe von bis zu 70 Zentimetern zu der Königsklasse und wird nicht ohne Grund der "Mercedes" unter den Kaninchen genannt.

Der Riesenclub Rheinland unter dem Vorsitzenden Albert Bajus veranstaltete in diesem Jahr die Clubvergleichsschau, die alle zwei Jahre stattfindet und die deutsche Meisterschaft unter den Riesenzüchtern darstellt. Zwölf Clubs aus dem ganzen Land kämpften darum, sich bester Club Deutschlands nennen zu dürfen - am Ende konnte der Gastgeber seinen Titel verteidigen. Parallel dazu wurden auch die jeweils besten Züchter einer Farbe ermittelt: Bernd Laumann, Züchter aus Kamp-Lintfort und Mitglied im Vorstand des Riesenclubs Rheinland siegte mit seinem Riesen in der Kategorie "gelb" mit 385,5 Punkten. "Die Riesen werden von Preisrichtern nach Gewicht, Körperform, Fell und Pflegezustand bewertet", erklärt er, "außerdem gibt es rassespezifische Kriterien, wie die Länge der Ohren und die Fellfarbe". Besonders gut ist es zum Beispiel, wenn ein Riese von oben betrachtet eine gerade Körperform hat und nicht spitz zuläuft oder ungleichmäßig breit ist. Einen Namen haben die ausgestellten Kaninchen nicht, sondern nur Nummern, "denn Namen isst man nicht", so scherzt ein Züchter. Normalerweise haben Deutsche Riesen eine Lebenserwartung von bis zu acht Jahren - tatsächlich leben die meisten der Zuchtriesen aber nur bis Weihnachten. "Der zeitliche Aufwand für die Haltung eines Riesen lässt sich mit der von einem Hund vergleichen, nur ohne ihn Ausführen zu müssen", sagt Laumann, der sich schon seit zehn Jahren mit der Zucht beschäftigt. Dieser Vergleich ist sogar sehr realistisch: Stefanie Bürger, Besucherin der Riesenkaninchen-Schau, hält selber ihren dritten Deutschen Riesen zuhause. "Wir hätten eigentlich gerne einen Hund, aber zeitlich würden wir das nicht schaffen", erklärt sie. Und daher hält sie nun einen Riesen als Ersatz, der in der Wohnung frei herumläuft und sogar kommt, wenn man ihn ruft - "es ist wie mit einem Hund, nur kann unserer eben auch alleine bleiben".

Bereits am Freitag wurden auf Haus Hohenbusch die schönsten Kaninchen ermittelt, und der Gastgeber mit zehn Punkten Vorsprung auf den zweiten Platz zum Clubmeister geehrt. Der Riesenclub Rheinland hofft nun, das bei der nächsten Meisterschaft in zwei Jahren in Hamburg zu wiederholen. Neben den Riesenkaninchen richtete gleichzeitig der Satinclub Rheinland die 17. Überregionale Satin-Vergleichsschau mit über 300 "normal" großen Tieren aus. Zusätzlich zu den Wettbewerben fand eine Verlosung zugunsten des Gnadenhofes in Rath-Anhoven statt sowie eine Versteigerung von Kaninchen beider Rassen, die Züchter zur Verfügung stellten. Der Erlös geht an das Hospiz am Hermann-Josef-Krankenhaus.

(kabo)
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