Erkelenz Das Tagebuch, das bis heute wirkt

Erkelenz · Der Literaturkurs "Musiktheater" des Cusanus-Gymnasiums setzt sich mit einem schwierigen Stoff auseinander. Ab Mittwoch geht es um "Anne Frank - Denke an all' das Gute und Schöne". Zur Premiere kommt die Schulministerin.

 Noch wird fleißig geprobt, am Mittwoch ist dann Premiere: Der Literaturkurs "Musiktheater" beschäftigt sich in diesem neuen Projekt mit "Anne Frank - Denke an all' das Gute und Schöne".

Noch wird fleißig geprobt, am Mittwoch ist dann Premiere: Der Literaturkurs "Musiktheater" beschäftigt sich in diesem neuen Projekt mit "Anne Frank - Denke an all' das Gute und Schöne".

Foto: JÖRG KNAPPE

Ihr Tagebuch wird wohl nie ganz verschwinden. Zwar schon mehr als sieben Jahrzehnte alt, ist es auch heute noch eine Erinnerung an eine schlimme Zeit: Das "Tagebuch der Anne Frank" haben Millionen Menschen gelesen, sich davon berühren lassen, wie ein Mädchen seine Erlebnisse im Zuge der Judenverfolgung im Zweiten Weltkrieg niederschreibt. Annes Tagebuch hat auch Einzug gehalten in den Literaturkurs "Musiktheater" des Cusanus-Gymnasiums - die Schüler präsentieren ihre aufwendige Inszenierung von "Anne Frank - Denke an all' das Gute und Schöne". Begleitet wird der Literaturkurs vom Oberstufenchor. Die beiden Lehrer Jörg Diepenthal (Dramaturgie) und Michael Forg (musikalische Arrangements) begleiten das Musiktheater-Projekt.

Seit Beginn des Schuljahres laufen die Vorbereitungen und Probenarbeiten. Im November waren die Cusaner dann in Amsterdam unterwegs. Dort besichtigte man das Anne-Frank-Haus. "Die Schüler gingen schweigend durch die Räume", erinnert sich Jörg Diepenthal. In dem Haus, in dem Anne in der Zeit der Judenverfolgung versteckt leben und sich rund 50 Quadratmeter mit sieben weiteren Personen teilen musste, bekamen die Schüler eine Ahnung davon, was nicht nur das Mädchen Anne durchgemacht hat. Im Theater sahen die Schüler später eine dreistündige Inszenierung von Leon de Winter.

So gut es geht, werden die Cusaner die Wohnsituation im Bühnenbild nachempfinden. Erstmals werden die Zuschauer erhöht sitzen, während die Schauspieler keine richtige Bühne bekommen, sondern eben auf dem Boden des Atriums spielen.

In dem Stück begegnen sich irgendwann zwei fast gleichaltrige Mädchen: Einerseits Anne, die versteckt in Amsterdam lebt, andererseits Katharina aus der Gegenwart, die mit ihrer Mutter Konflikte austrägt und Annes Tagebuch wie gebannt liest. Ihre Begegnung mündet in einem Duett. Beide Mädchen - mit Blick auf ihr jugendliches Alter - stehen für die Entwicklung vom Mädchen zur Frau.

"Das Stück soll kein Geschichtsunterricht sein, weil wir die Außenwelt, damit meine ich die Wirren des Zweiten Weltkrieges, nicht thematisieren. Jedoch kommt die Angst vor der Judenverfolgung im Stück zum Tragen. Gespielt werden sicherlich auch fröhliche Szenen, denn in der Amsterdamer Wohnung wurde auch gelacht", verrät Jörg Diepenthal, der dazu auch noch auf eine begleitende Ausstellung aufmerksam macht, die das Leben Annes künstlerisch nachempfindet. Für die Ausstellung sorgen die Schüler des Kunst-Differenzierungskurses der Jahrgangsstufe 8 unter der Leitung von Kerstin Lichius.

Zur Premiere am 9. März erwartet das Cusanus-Gymnasium - besonders die Akteure des Musiktheaters - einen prominenten Gast: NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann hat sich angekündigt. Wie Jörg Diepenthal sagte, habe die Schule die Ministerin über das Projekt informiert. Die Ministerin sei begeistert gewesen und erklärte, eine Vorstellung besuchen zu wollen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort