Erkelenz Bunte Wagen, originelle Fußgruppen

Erkelenz · Buntes Treiben auf Granteraths Straßen - Schunkelstimmung beim Familienkarneval - mit Zugverspätung - in Hetzerath.

Karnevalszug Granterath 2016
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Die Jecken erobern die Straßen

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Karl Mones, Präsident und Erster Vorsitzender der "Vereinsgemeinschaft 1977 Granterath", kündigte den Karnevalszug bei strahlendem Sonnenschein an. Seit Beginn an organisiert er den Zug gemeinsam mit einem Team und blickt somit auf viel Erfahrung zurück. "So soll es sein!", rief der vom Wagen der "Kings" mit Motto Krümelmonster herunter und empfing im Folgenden 36 bunte Fußgruppen und Wagen aus dem Ort und den umliegenden Ortschaften. Ein langer, toll gestalteter jecker Lindwurm zog an diesem Karnevalssamstag durch die Straßen, und die bunt kostümierten Teilnehmer brachten jede Menge Wurfmaterial unter die wartenden Jecken an den Straßenrändern. Sehr zur Freude der Kinder und Jugendlichen, aber auch Erwachsenen.

Seit 38 Jahren dabei - so lange gibt es auch den Zug - zog die Gruppe "Spätgens" mit ihren Robin Hoods auf. Fast direkt im Schlepptau war das Gefolge vom "Herrn der Ringe" des TKV Tenholt zu sehen. Weiterer majestätischer Besuch folgte in Weiß-Blau: Das Erkelenzer Prinzenpaar Michael I. (Dilkrath) und Ute I. (Mackenstein) gab sich mit Elferrat die Ehre und sorgte für Glanz in Granterath. Beliebtes Motto, mehrfach aufgegriffen, waren die Geisterpiraten auf dem Schiff. Große imposante Holzbauten mit fahlen Typen und Skeletten bahnten sich ihren Weg - Karnevalisten aus Holzweiler und "Die krasse Herde" hatten sich für das spannende Thema entschieden. Hochaktuell hatte die Dorfjugend Schwanenberg mit Fußvolk, aufgemalten Laserschwert-Kampfszenen auf dem großen Wagen und Hymne die Saga "Star Wars" aufgegriffen. Die Landjugend Erkelenz Ü 25 kam mit einem riesigen, braun gestalteten Wagen mit Bergbau-Arbeitern. Ein weiteres Schiff bahnte sich mit geschwungenen Hörnern seinen Weg durch die Gassen - der bunte Hahn auf den wehenden Fahnen wies auf die Insassen "Genhahner Karnevalscrew" hin, die als Wickinger nach Granterath gekommen waren.

Viele weitere Aktive brachten den Zug als Bienen, Schornsteinfeger, Looney Tunes, Superhelden, Hippies, Pandabären, Schmetterlinge, Schneemänner oder Igel bei Sonnenstrahlen zum Leuchten. Musikgruppen und angenehm laute Beschallung von den Wagen brachten mit kölschen Hits die Zuschauer immer wieder zum Schunkeln oder Mittanzen.

Nach dem Aus für den Hetzerather Nachtzug mit zu großem organisatorischen Aufwand lud die Gemeinschaft der Vereine gestern zum zweiten Mal zum Familienkarneval ein. Als "Sigi, der Tanzbär" hatte Siegfried Matiscik die Qual der Wahl - insgesamt 58 Mädchen und Jungen nahmen bei der Jecken-Sause an der Kostüm-Prämierung teil. Und weil sich Sigi nicht entscheiden konnte, ging keiner der kleinen Teilnehmer leer aus. Für die drei fantasievollsten Kostüme spendierte die Vereinsgemeinschaft Urkunden und Eintrittskarten fürs Spieleparadies, alle anderen Kinder wurden mit süßen Überraschungen und Gutscheinen bedacht. Unterstützt wurde er von einer Eltern-Jury.

Mit fast einstündiger Verspätung - weil viele Zugteilnehmer noch in Ratheim waren - startete dann der Hetzerather Tulpensonntagszug, für den die Organisatoren Rekordzahlen vermeldeten. Waren in der vorigen Session noch drei Wagen am Start, hatte man sich diesmal auf sieben Wagen plus drei Fußgruppen gesteigert. Atemlos in Hetzerath: Die Schulkinder hatten zwar nicht Schlagersängerin Helene Fischer dabei, aber einen Tanz einstudiert zum Erfolgshit der bekannten Sängerin. Als Schlümpfe erinnerten die Mitglieder des Musikvereins an ihr 50-Jähriges, das 2015 groß gefeiert wurde. Mit fahrbarem Bienenkorb war der Freundeskreis An der Elsmaar unterwegs.

Mit rund 80 Teilnehmern stellte "Et jecke Trüppchen" aus Neu-Immerath die größte Abordnung. Das Motto: Alice im Wunderland. Die Wilde 13 war als "Superhelden on tour", die Karnevalsfreunde Hetzerath verwiesen auf Walt Disney+ und präsentierten auf ihrem farbenfrohen Karnevalswagen Bugs Bunny & Co. In den berühmt-berüchtigten Sherwood Forest entführte die Gruppe Spätgens aus Granterath, die als Robin Hood erschienen war. "O'zapft is", verkündeten die Hetzerather Camper, die ganz stilecht in Dirndl und Lederhosen ein zünftiges Oktoberfest feierten. Bei der großen After-Zug-Party ließ man in Hetzerath die Tulpensonntags-Sause ausklingen.

Leider ist es in Granterath nicht friedlich geblieben - ein Bericht über Polizeieinsätze auf Seite 5

(cole)
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