Erkelenz Bund steigt in direkte Förderung der Braunkohlenreviere ein

Erkelenz · Rund eine Million Euro eines neuen Bundesförderprogramms soll in regionale Projekte im Rheinischen Revier fließen.

Das Rheinische Revier profitiert vom neuen Förderprogramm "Unternehmen Revier", das als Bundesmodellvorhaben zur Unterstützung der im Strukturwandel stehenden Braunkohleregionen aufgelegt worden ist. Finanziert wird dieses aus dem Energie- und Klimafonds. Raphael L'Hoest, verantwortlich für Wettbewerbs- und Strukturpolitik beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, bestätigte auf einer Konferenz der Innovationsregion Rheinisches Revier (IRR) in Jülich, dass das neue Programm in den nächsten Jahren rund eine Million Euro pro Jahr an zusätzlichen Mitteln in die Region bringen soll. "Wir steigen als Bund damit in die direkte Förderung der deutschen Braunkohlenreviere ein", erläuterte L'Hoest laut einer IRR-Pressemitteilung.

Mit gezielten Ideenwettbewerben sollen Projekte ausgewählt werden, die dem Strukturwandel im Rheinischen Revier helfen. Einzelheiten regeln die Förderrichtlinie des Bundes und das Regionale Investitionskonzept für das Rheinische Revier, das die IRR jetzt vorgelegt hat. L'Hoest fand lobende Worte für dieses Konzept, das zur Grundlage einer direkten Verwaltungsvereinbarung zwischen dem Bund und dem Revier werden solle.

NRW-Wirtschaftsminister Professor Andreas Pinkwart sagte auf der Revierkonferenz: "Der Strukturwandel im Rheinischen Revier kann gelingen, wenn die technologischen Potenziale der Region in Wertschöpfung umgesetzt werden. Der Streetscooter ist ein gutes Beispiel dafür, was möglich ist." Dazu werde weiterhin ein Dreiklang des Engagements von Region, RWE und Land gebraucht. Pinkwart erklärte, das Revier könne und müsse seine Interessen gebündelt artikulieren: "Die IRR ist dafür die zentrale Institution. Besonders freut mich, dass sie mit der Bestellung von Ralph Sterck zum hauptamtlichen Geschäftsführer entscheidend verstärkt werden."

Die IRR diskutierte auf der Konferenz zudem Strategien für regionsweite Flächenkonzepte. Am Beispiel des Freiraums, also von nicht bebauten Flächen wie Gewässern, Rekultivierung, Wäldern und Landwirtschaft, wurde gezeigt, wie ein regionaler Abstimmungsprozess organisiert werden kann. "Das Revier braucht regional abgestimmte Planungen", sagte Heinz Weifels, IRR-Geschäftsführer. So kann gerade bei Freiraumflächen ein integriertes System entwickelt werden, das Grünkorridore mit durchgängigen Naherholungsbereichen entstehen lässt. Gleichzeitig arbeitet die Region an interkommunalen Konzepten für Gewerbe, Wohnen und Infrastruktur. "All diese Nutzungen dürfen nicht in Konkurrenz, sondern müssen aufeinander abgestimmt entwickelt werden", sagte Weifels.

(RP)
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