Erkelenz Brücke wird saniert und neu blau angestrichen

Erkelenz · Die Demontagearbeiten wurden in dieser Woche beendet. Auch die Liebesschlösser am Geländer mussten entfernt werden.

 21 Meter über der Düsseldorfer Straße in Erkelenz befindet sich die Spitze des Pylonen, von dem aus Seile die Fußgängerbrücke halten. Keine 20 Jahre nach ihrem Bau ist sie ein Sanierungsfall.

21 Meter über der Düsseldorfer Straße in Erkelenz befindet sich die Spitze des Pylonen, von dem aus Seile die Fußgängerbrücke halten. Keine 20 Jahre nach ihrem Bau ist sie ein Sanierungsfall.

Foto: Jürgen Laaser

Manche fühlen sich an den von Christo verhüllten Reichstag erinnert, andere assoziieren ein monumentales Kirchengebäude - die meisten aber sehen die für Bauarbeiten eingehüllte Fußgängerbrücke an der Düsseldorfer Straße zurzeit gar nicht, weil die Umgehungsstraße gesperrt und weiträumig zu umfahren ist. Und das bleibt auch noch bis zum 21. Oktober so.

Erbaut wurde die Schrägseilbrücke mit einem geneigten Pylon an der Nordseite im Jahr 1998. 27 Meter ist die Brücke lang und drei Meter der Fuß- und Radweg breit. 21 Meter über der Düsseldorfer Straße befindet sich die Spitze des Pylonen, von dem aus Seile die Brücke halten. Bereits im Jahr 2009 wurde festgestellt, dass die Brücke zum Sanierungsfall werden wird. 2016 ist sie es. 160.000 Euro hat die Stadt Erkelenz für die Instandsetzung veranschlagt.

In dieser Woche sind die Kleinteile von der Brücke abmontiert worden, die in einer Werkstatt behandelt werden können. Beispielsweise werden die Geländer dort von der alten Farbe befreit, gestrahlt, neu verzinkt und beschichtet. "Sie werden am Ende wieder in der Originalfarbe, in Erkelenz Blau, an die Baustelle zurückgebracht", erklärt Bauleiter Karl-Heinz Mevissen. Andere Teile, wie der silbergraue Pylon und die blauen Brückenträger werden vor Ort behandelt. "Der Schadensumfang wurde bei Brückenprüfungen festgestellt, die für uns eine regelmäßige Pflicht sind. Vor allem haben wir es mit Korrosionsschäden zu tun", erklärt Tiefbauamtsleiter Werner Spartz. Und Ansgar Lurweg, der Technische Beigeordnete der Stadt, weist mit einem Blick auf ein Geländerteil, das gerade demontiert wird, darauf hin, dass "vom Erkelenz Blau wirklich nicht mehr viel übrig ist". Die Brücke sei seinerzeit einfach nicht ausreichend verzinkt worden, benennt Spartz den Schaden, der keine 20 Jahre nach dem Bau der Brücke zwischen Borschemich (neu) und dem Oestricher Kamp nun zu beseitigen ist. Die Oberfläche der Brücke wird rostsicher wiederhergestellt, "und konstruktiv werden wir einige Details verbessern, so dass Regenwasser beispielsweise nicht mehr seitlich über den Rand abläuft, sondern gezielt zu den Enden der Brücke geleitet wird", erläutert Lurweg.

Die Demontagearbeiten wurden in dieser Woche beendet. Auch die Liebesschlösser am Geländer mussten entfernt werden. "Zwei Frauen haben sich ihre Liebesschlösser bereits an der Baustelle abgeholt", erzählt Bauleiter Mevissen. Damit alle dazu die Gelegenheit erhalten, habe er die Schlösser in eine Kiste gepackt: "Ab dem 28. September können sie im Fundbüro im Erkelenzer Rathaus abgeholt werden." Nächste Woche beginnt an der Baustelle das Strahlen der Brücke. "Das Aggregat für die Strahlarbeiten stellen wir zum Schallschutz der Nachbarschaft auf die tiefliegende Düsseldorfer Straße", kündigt Mevissen an. Sowohl für diese Arbeit als auch das spätere Beschichten der Brücke sei es wichtig gewesen, das Konstrukt zu verhüllen - kein Christo, keine monumentale Kirche, sondern eine, wenn auch auffällige Notwendigkeit, um die zu erneuernde Oberfläche zu schützen.

(spe)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort