Behindertenbeauftragter schaltet Bundestagsabgeordneten ein Barrierefreiheit — es gibt noch viel zu tun

Erkelenz · In der Sitzung des Rates der Stadt Erkelenz legte Andreas Ullmann, der ehrenamtliche Behindertenbeauftragte, seinen Jahresbericht vor.

 Ein barrierefreies Umfeld schaffen — das ist das Ziel von Andreas Ullmann.

Ein barrierefreies Umfeld schaffen — das ist das Ziel von Andreas Ullmann.

Foto: Daniel Maurer

Großes Lob für seine Arbeit erfuhr Andreas Ullmann, der ehrenamtliche Behindertenbeauftragte der Stadt Erkelenz, in der Sitzung des Rates. Und Beate Schirrmeister-Heinen, Grünen-Fraktionsvorsitzende, gab an Bürgermeister Peter Jansen die Bitte weiter, für die Einrichtung des Amtes eines ehrenamtlichen Behindertenbeauftragten in den Städten und Gemeinden des Kreises Heinsberg zu werben.

 Andreas Ullmann ist ehrenamtlicher Behindertenbeauftragter in Erkelenz.

Andreas Ullmann ist ehrenamtlicher Behindertenbeauftragter in Erkelenz.

Foto: Knappe, Jörg

Zuvor stand für Andreas Ullmann wieder eine Menge Arbeit auf dem Programm, wie in der Ratssitzung deutlich wurde. Ullmann legte einen umfassenden Bericht vor. In diesem dankte er zunächst der Verwaltung, dort würden Hinweise und Anregungen sehr ernstgenommen, weiterhin gehe man auf alle Anfragen ein. "Nicht immer gelingt der große Wurf, aber auch kleine Schritte sind hilfreich", sagte Andreas Ullmann, der erneut unzählige Ortstermine, Begehungen und Besichtigungen auf seinem umfangreichen Programm stehen hatte. Auf satten 21 Seiten beschreibt Andreas Ullmann, wo sich in Erkelenz (Stadt und Außenorte) seine unterschiedlichen Handlungsfelder befinden. Im Mittelpunkt steht dabei die Barrierefreiheit.

Beispiel Ladenlokale in der Innenstadt: Ullmann hat sich die Zugänge zu den Geschäften angesehen. Hier hat er in seinem Bericht angemerkt, dass viele Geschäfte nur über eine Stufe erreicht werden können. Als besonders positives Beispiel stellte Andreas Ullmann Viehausen an der Kölner Straße heraus — das Geschäft verfüge über eine großzügige Rampe, so dass auch Rollstuhlfahrer sowie Menschen mit Rollator und Eltern mit Kinderwagen die Geschäftsräume problemlos erreichen könnten. Im Gegensatz dazu stehe immer noch das Postgebäude, denn nach wie vor sei die Nutzung des Lifts nur für Inhaber des sogenannten Euro-Schlüssels möglich. Doch dieser ist laut Ullmann nicht für alle Menschen zu bekommen, unter anderem fallen in diese Gruppe Eltern mit Kinderwagen oder auch Rollatornutzer. Wie er beschreibt, erfüllen die meisten Menschen mit Handicap die Voraussetzungen für den Schlüssel nicht, so dass seiner Ansicht nach die Situation für alle Beteiligten unglücklich ist. Zwar würde es am Hintereingang einen barrierefreien Zugang geben, doch die Postbank lehne aus Sicherheitsgründen eine Nutzung dieses Zugangs durch Kunden ab. "Meine Möglichkeiten, etwas zu verändern, sind somit leider ausgeschöpft", erklärte Ullmann nach unzähligen Schreiben und Gesprächen. Er hat nun den Kreis Heinsberger Bundestagsabgeordneten Wilfried Oellers (CDU) eingeschaltet, "so besteht noch die Hoffnung, wenigstens eine kleine Verbesserung zu erreichen".

Ansonsten hat sich Ullmann im Lauf des Jahres 2017 noch mit dem Thema Fluchtwege und im Speziellen mit Glastüren an öffentlichen Einrichtungen und Geschäften auseinandergesetzt, um auch Verbesserungen für Menschen mit Sehbehinderung zu erreichen. Andreas Ullmann schloss seinen Bericht: "Jeder noch so kleine Schritt ist wichtig, um ein barrierefreies Umfeld zu schaffen."

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