Erkelenz "Ausprobieren" ist Leitbegriff im Blauhaus

Erkelenz · An der Hochschule Niederrhein wurde das Blauhaus eröffnet - als Dach für Lehre und Start-up-Firmen.

 Das Blauhaus von oben: Das Modellprojekt von Hochschule Niederrhein und NEW ist eine Symbiose zwischen Wissenschaft und Wirtschaft.

Das Blauhaus von oben: Das Modellprojekt von Hochschule Niederrhein und NEW ist eine Symbiose zwischen Wissenschaft und Wirtschaft.

Foto: titz

Der Präsident der Hochschule Niederrhein weiß genau, wie er seine Zeit im Blauhaus verbringen würde. Vorausgesetzt, er könnte die Zeituhr um einige Jahre zurückdrehen. "Wenn ich heute Student wäre", sagte Professor Dr. Hans-Hennig von Grünberg, "würde ich mir einen Lernraum suchen, zwischendurch auf die Dachterrasse gehen und den Blick über die Stadt schweifen lassen. Und dann würde ich zurückkehren und gestärkt meine Arbeit wieder aufnehmen." Ob viele seiner Studenten seinen Tipp beherzigen werden, wissen wir nicht. Was wir wissen: Sie haben die Chance dazu, und sie studieren in ihrer Bibliothek in einer Atmosphäre, die im schönsten Gebäude der Stadt Mönchengladbach herausragend ist. Das Blauhaus - so genannt, weil durch den Wechsel von Glas- und Photovoltaikelementen an der Fassade der Eindruck eines blauen Hauses entsteht - ist jetzt offiziell eröffnet.

Das heißt aber nicht, dass auf 4000 Quadratmetern Nutzfläche schon alles so ist, wie es sein soll. Zwar hat das Heinsberger Unternehmen Frauenrath BauConcept bis auf kleine Restarbeiten alles terminlich fertiggestellt. Aber vor allem Frank Salmon hat mit seinem Team noch jede Menge Arbeit. Der Leiter der Hochschul-Bibliothek muss die Regale mit Tausenden von Medien bestücken, damit die Studierenden das Umfeld vorfinden, das für ein erfolgreiches Studium notwendig ist. Und er wird bei Beachtung aller wissenschaftlichen Anforderungen sicherlich vor allem auch eines tun: ausprobieren.

"Ausprobiert" haben bei dem 10,15 Millionen Euro teuren Gebäude gleich mehrere Parteien etwas - und werden es auch künftig tun. Hochschule und Wirtschaft (NEW) versuchten sich an einer Symbiose für ein Modellprojekt, das die Hochschule zu zwei Dritteln und die NEW zu einem Drittel nutzen wird. "Ausprobiert" hat auch Gerhard Wittfeld, Geschäftsführer von Kadawittfeldarchitektur, wie sich Schönheit und Zweckmäßigkeit verbinden lassen. Und schließlich liegt es noch an der NEW, das "Ausprobierte" zu verstetigen und neu "auszuprobieren". Der Versorger hält ein Stockwerk für Start-up-Unternehmen frei: Dort sollen sich Existenzgründer rund um den Energiebereich beweisen können. Nicht ohne Hintergedanken, wie Vorstand Frank Kindervatter sagte: Hinweise auf neue Geschäfts- und Arbeitsfelder seien für die NEW reizvoll.

(web)
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