Erkelenz/Wegberg Auch in schwierigem Licht mehr rausholen

Erkelenz/Wegberg · Im Fotokursus des Wegbergers Jochen Rüskens lernen Fotografiebegeisterte unterschiedlichen Wissensstandes, wie sie ihre Kamera möglichst effektiv nutzen können. Auch bei Dämmerlicht oder Bewölkung.

Nach vielen Regenschauern ist der Himmel über dem Marktplatz der Stadt nach wie vor bewölkt und beschert bedeckte Lichtverhältnisse: Um auf anspruchsvollere Situationen für Fotografiebegeisterte einzugehen, ist dieser Morgen gut geeignet. Werbefotograf und Fotokünstler Jochen Rüskens gibt beim Besuch der Redaktion einen Einblick in seine Dozententätigkeit. Dazu gibt er eine Reihe von Hinweisen, mit denen Kursteilnehmer auch aus Vorgaben wie geringerem Lichteinfall oder Bewölkung trotzdem fotografisch viel aus ihren Aufnahmen herausholen können. Seit mehr als zehn Jahren führt der Wegberger Fotokurse durch. Dabei gibt er kein Rezept für das beste Bild, sondern eine Handhabung der Ausrüstung und Herangehensweisen an die Hand, betont er. "Die Fotos muss jeder selber machen." Grundlagen für ein tieferes Verständnis der Automatikfunktion vermittelt er gerne mit dem Fotografieren dreier Flächen, die schwarz, weiß und schwarz-weiß sind. Während die zweigeteilte Fläche naturgetreu wiedergegeben wird, ergeben die beiden anderen graue Darstellungen. "Die Automatik gibt immer einen Gesamteindruck wieder", erläutert er das Phänomen, "sie möchte immer einen gewissen Grauwert haben." Beim Fotografieren beispielsweise unter den Arkaden am Alten Rathaus reicht das natürliche Licht zu dieser Zeit nicht für eine ausgewogene klare Aufnahme aus. In solchen Situationen und auf großer Fläche weist Rüskens auf die Möglichkeit der Einflussnahme durch manuelle Bedienung hin: So kann der von der Automatik angezeigte Belichtungswert verwendet werden, um ihn im manuellen Bereich nach eigenem Ermessen zu Erhöhen oder zu Verringern. Das Resultat: Der umliegende Raum ist gut ausgeleuchtet und es kann mit diesem Wert weitergearbeitet werden. "Es handelt sich hierbei um einen ersten Schritt ins manuelle Fotografieren", erläutert der Dozent, der ebenso Inhaber des lang ansässigen Geschäfts "Foto Schmitter" ist, "ebenso kann man dann mit Zeit und ISO-Wert 'spielen'." Die Anwendung der Kombination aller drei Werte gehe beispielsweise bei einer zweiwöchigen Städtereise "in Fleisch und Blut über". Den Grundwert als Ausgangspunkt zu nehmen sei ein "sehr einfacher Ansatz, aber für Laien geeignet, auch aus schwierigen Situationen mehr rauszuholen". Bei allen Teilnehmern seiner Kurse, die er mit einer bis drei Personen bewusst klein hält, gehe es um die Frage, was jeder erreichen möchte. Der Umgang mit dem Blitzlicht, die richtige Bildaufteilung, eigener Standpunkt oder Wahl des Bildausschnitts sind Herausforderungen, für deren Lösung er Wissen vermittelt. "Die Teilnehmer sollen sehr schnell mit relativ geringem Aufwand zu besseren Ergebnissen kommen", fasst Rüskens ein Hauptziel zusammen. Eine vernünftige, moderne Kamera als Ausrüstung reicht. Um bisherige Erfahrungen zu verdeutlichen, können Speicherkarten mit Fotografien mitgebracht werden. Im Anschluss bleibt er gerne mit seinen Kursteilnehmern im Gespräch.

(cole)
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