Erkelenz Ankunft eines weiteren Stücks Heimat

Erkelenz · Zur traditionellen Spätkirmes der Borschemicher St. Martinus-Schützenbruderschaft wurde das Martinus-Denkmal neu aufgestellt und eingesegnet. Das Denkmal aus dem Jahr 1936 steht auf einem Sockel aus ganz besonderen Steinen.

 Brudermeister Hans Willi Schulte (r.) bei der feierlichen Einsegnung des Martinus-Denkmals in der Grünanlage der Kapelle. Der Sockel wurde aus Steinen der abgerissenen Borschemicher Martinuskirche gefertigt.

Brudermeister Hans Willi Schulte (r.) bei der feierlichen Einsegnung des Martinus-Denkmals in der Grünanlage der Kapelle. Der Sockel wurde aus Steinen der abgerissenen Borschemicher Martinuskirche gefertigt.

Foto: JÖRG KNAPPE

Mit einem besonderen Höhepunkt konnte die St.-Martinus-Schützenbruderschaft Borschemich 1636 bei ihrer Spätkirmes aufwarten: Nach der Festmesse zum Patrozinium wurde das neu errichtete Martinus-Denkmal in der Grünanlage der Kapelle eingesegnet. Das Denkmal von 1936 zeigt den heiligen Bischof Martinus mit Mitra, Bischofsstab und langwallenden Gewändern. Auf dem rechten Unterarm trägt die Figur aus Stein eine Nachbildung der Pfarrkirche St. Martinus, deren Schutzpatron der Heilige St. Martin ist. Auch darf die Martinsgans nicht fehlen.

Einige Jahre war die Statue, die aus Anlass des 300-jährigen Bestehens der Borschemicher Bruderschaft 1936 errichtet wurde, im Zuge der Umsiedlung in einem Lager aufbewahrt worden. Jetzt fand sie ihren neuen Platz im neuen Ort. Doch nicht nur die Statue stammt aus der aufgegebenen Heimat, auch der Sockel erinnert an die Herkunft. Er wurde aus Steinen der ehemaligen Pfarrkirche hergestellt. "Wir haben viele Steine der Kirche geborgen, gereinigt und gelagert, um sie am neuen Ort sinnvoll zu verwenden", berichtete Brudermeister Hans Willi Schulte nach der Festmesse. Mit dem Aufstellen der Martinus-Staue auf dem Sockel aus historischem Baumaterial habe die Bruderschaft "einen weiteren Schritt auf dem Weg getan, ein Stück Heimat mitzunehmen und zu gestalten", so der Brudermeister.

Begonnen hatte die Spätkirmes bereits mit dem Martinsabend im Anschluss an den Martinszug. Beim Königs- und Krönungsball tags drauf freute sich die Bruderschaft, mit Willi und Irmgard Vautz mit den Ministerpaaren Stephan und Birgit Kuhlen sowie Peter Schulte und Helga Schmitz die neuen Majestäten für das Schützenjahr 2016/2017 vorzustellen und sie gleichzeitig in ihr Amt einzuführen. Sie treten die Nachfolge des bisher amtierenden Königspaars Hans Jürgen und Angelika Goebels mit den Ministerpaaren Helmut und Margret Schulte sowie Willi und Karin von Wirth an. Gerne nahm die Bruderschaft den Ball zum Anlass, verdiente Schützenbrüder für besonderes Engagement beziehungsweise jahrzehntelange Treue zu ehren. Heraus stachen Josef Boss und Erich Ackermann, die seit 70 Jahren Mitglied sind. Seit 60 Jahren ist Hans Hahn dabei. 50 Jahre lang sind Heinz Felgenträger, Gerd Knoor und Wilfried Lörkens aktiv, auf 40-jährige Mitgliedschaft blicken Herbert Boss, Karl-Heinz Frantischek, Peter Schulte und Karl-Heinz Thelen. Uwe Oversberg gehört seit 25 Jahren der Bruderschaft an.

(kule)
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