Erkelenz Afrika hautnah - CBG-Schüler in Kamerun

Erkelenz · Schüler des Cornelius-Burgh-Gymnasiums berichten von ihrem Besuch in der "Rainbow-School".

 Erinnerungsfoto: Die Schüler des Cornelius-Burgh-Gymnasiums fühlten sich sichtlich wohl inmitten der Menschen aus Kamerun.

Erinnerungsfoto: Die Schüler des Cornelius-Burgh-Gymnasiums fühlten sich sichtlich wohl inmitten der Menschen aus Kamerun.

Foto: CBG

"We say, we do, you see!" Dieses Motto durften wir bei dem Besuch unserer neuen Partnerschule "Rainbow-School" in Dschang, Kamerun, hautnah erleben. Wir, das sind fünf Schüler der Kamerun-AG (Connyroon) des Cornelius-Burgh Gymnasiums. In Begleitung von zwei Lehrern und zwei weiteren erwachsenen Begleitern reisten wir für zehn Tage nach Kamerun in die rund 7000 Kilometer entfernte Stadt Dschang, um die Partnerschaft zu festigen. Aus dem oben genannten Zitat und dem Schulmotto kann man erschließen, welcher Grundsatz allen Schülern dieser Schule gemein ist: Zusammen neue Ziele durch Taten erreichen, um ein Vorbild für andere zu sein. Wir haben nicht nur unsere Partnerschule besucht, sondern durften außerdem noch viele andere ungewohnte und doch beeindruckende Dinge sehen und erleben und viele großartige Menschen kennenlernen.

Sogar die Chance einen echten König zu sehen, entging uns nicht. Der König aus der Region Fontem in Kamerun hatte ein Volksfest veranstaltet, bei dem er andere Könige, Chiefs und Menschen aus seinem Bezirk einlud, um Spenden für ein Gemeindezentrum zu sammeln. Man kann die Funktion der Könige in Kamerun mit der der Königin in England vergleichen - mit dem Unterschied, dass es in Kamerun eine höhere Zahl von königlichen Staatsoberhäuptern gibt. Zwar haben sie keine Entscheidungsmacht in der Politik, doch sind sie mit den Menschen verbunden und haben trotzdem politischen Einfluss.

Nach einer spannenden und sehr traditionell gehaltenen Zeremonie für den König mit Tanz und Gesang, durften wir auf einem Bankett mit der regionalen Prominenz in nächster Nähe zu ihm sitzen. Diese Situation war einmalig, da uns diese Traditionen und Lebensweisen so fremd sind. Wir sind dankbar, dass wir diese Möglichkeit, so tief in eine andere Kultur einzutauchen, bekommen haben. Dies haben wir vor allem unseren Betreuern vor Ort zu verdanken, Chief Charles und Lady Morene Morfaw, Träger der Schule und unsere ständigen Begleiter.

Die mit einem strammen Programm versehenen Tage boten uns die Gelegenheit, eine Exkursion zu einem Wasserfall zu unternehmen, den Bürgermeister von Dschang zu besuchen und über einen Markt zu schlendern. Vor allem der Kontakt zu den Schülern hat uns gefallen. Besonders ergreifend für uns war jedoch der Auftritt des Schulchores. Der Gesang war so schön anzuhören, da er von Herzen kam und die unseren so auch berühren konnte. Er erinnerte uns an afrikanische Dokumentarfilme, bei denen die Musik wie die damit unterlegten Bilder einem den Atem rauben.

Trotz der Motivation, Lernbereitschaft und Lebensfreude, die diese Kinder ausstrahlen, haben wir gemerkt, dass unsere Hilfe benötigt wird. Mit Spenden wollen wir auch künftig versuchen, der "Rainbow-School" die Mittel zur Verfügung zu stellen, um so die Chancen vieler Schüler zu verbessern. Dazu ist als nächste Aktion am Donnerstag, 19. Mai, ein Spendenlauf geplant, mit dem wir unter anderem einen gebrauchten Kleinbus finanzieren wollen, der in Dschang als Schulbus für die Schüler, die von weiter her kommen, fungieren soll.

Auch wenn man auf den ersten Blick viele Unterschiede zwischen den Menschen in Kamerun und Deutschland feststellen kann, lohnt sich ein zweiter Blick, bei dem man realisiert, dass wir im Herzen alle gleich sind und alle viele identische Wünsche und Hoffnungen in uns tragen. Auf diesen Gemeinsamkeiten lohnt es sich aufzubauen, damit diese Schulpartnerschaft in gemeinsamer Arbeit gelingen kann.

(RP)
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