Erkelenz 68 Flüchtlinge vorübergehend in Erkelenz

Erkelenz · Zum 13. September waren dem Kreis Heinsberg 210 Flüchtlinge angekündigt worden. Unter anderem in Erkelenz wurde Platz für sie geschaffen. Sie kamen jedoch zunächst nicht - bis gestern, 13. Oktober.

 Schon vor einem Monat waren in Erkelenz die Sporthallen des Berufskollegs für Flüchtlinge hergerichtet worden.

Schon vor einem Monat waren in Erkelenz die Sporthallen des Berufskollegs für Flüchtlinge hergerichtet worden.

Foto: Jürgen Laaser (Archiv)

68 Asylbewerber sind seit gestern in der provisorischen Erstaufnahmeeinrichtung in den Sporthallen des Berufskollegs in Erkelenz untergebracht. Gegen 17 Uhr erreichte den Kreis Heinsberg am Montag die Ankündigung, dass in der Nacht Flüchtlinge in Erkelenz eintreffen würden, teilte Ulrich Hollwitz, Pressesprecher der Kreisverwaltung, am Dienstagmorgen mit. Gegen 0 Uhr und kurz vor 3 Uhr seien zwei Busse an der Westpromenade in Erkelenz angekommen: "68 Flüchtlinge überwiegend syrischer Herkunft fanden nach langer Flucht hier eine erste Unterkunft." Sie waren über Bayern und Köln nach Erkelenz gekommen.

In einer beispiellosen Aktion hatten 40 Mitarbeiter des Kreises Heinsberg und zahlreiche Helfer von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk, Deutschem Roten Kreuz und Malteser Hilfsdienst die beiden Turnhallen am Willy-Stein-Stadion (Westpromenade) bereits am Wochenende 12. und 13. September in eine Notunterkunft verwandelt. 210 Flüchtlinge sollten kommen, hatte die Bezirksregierung Köln am Freitagabend, 11. September, angekündigt. An dem Sonntag um 15.45 Uhr hieß es dann jedoch plötzlich: Die Flüchtlinge kommen doch nicht. Landrat Stephan Pusch entschied daraufhin allerdings, die Notunterkunft nicht wieder abzubauen. "Im Moment kann ja noch niemand sagen, was in den nächsten Wochen passiert", sagte der Landrat damals. Er sollte recht behalten - genau einen Monat später kamen die ersten 68 Flüchtlinge an. Betreut werden sie durch das Deutsche Rote Kreuz. Koordinierung und Registrierung liegen in den Händen der Kreisverwaltung. "Das Turnhallengelände ist wegen der Unterbringung der Flüchtlinge vom übrigen Schulgelände abgetrennt. Um die Privatsphäre der Flüchtlinge sicherzustellen, sind auch einige Zäune mit Sichtschutz zur Westpromenade aufgestellt worden", erklärte Hollwitz.

Bleiben sollen diese Flüchtlinge in Erkelenz, wo die Stadt weitere Asylbewerber in Lövenich, Neuhaus und im weiteren Stadtgebiet beherbergt, nur vorübergehend. Geplant wird vom Kreis Heinsberg, sie in die Erstaufnahmeeinrichtung in Wegberg-Petersholz umziehen zu lassen, die in der nächsten Woche bezugsfertig sein soll. Dort entstehen zurzeit 328 Plätze zur Aufnahme von Flüchtlingen. Der Kreis Heinsberg verlasse sich auf die Zusage der Bezirksregierung, dass die zurzeit in Erkelenz untergebrachten Flüchtlinge ab dann dort untergebracht werden, erklärte die Kreisverwaltung gestern.

Der Kreis Heinsberg bittet darum, keine Spenden zur Turnhalle an die Westpromenade zu bringen. Gespendet werden sollte an die bekannten Adressen. Informationen dazu im Internet unter www.kreis-heinsberg.de.

(spe)
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