Erkelenz 3000 Gäste beim Kuckumer Oktoberfest

Erkelenz · Der dörfliche Ausnahmezustand beginnt pünktlich um halb Sieben. Festzeltwirt Karl-Heinz Oellers und seine Mannschaft sind vorbereitet auf eine lange Nacht. Mehr als 3000 Besucher erleben die Kuckumer Oktoberfest-Gaudi.

 Stilecht im Dirndl präsentierten sich diese jungen Damen während des Kuckumer Oktoberfestes.

Stilecht im Dirndl präsentierten sich diese jungen Damen während des Kuckumer Oktoberfestes.

Foto: Uwe Heldens

Frisch gezapftes Wiesenbier, bayrische Haxen und knusprigen Hähnchen - das alles gehört schon seit vielen Jahren zum Kuckumer Oktoberfest. Auch die Gastgeber der St. Antonius-Schützenbruderschaft aus dem kleinen Ort an der Niers sind im Dauereinsatz - sie versehen Kassendienst am Eingang, arbeiten als Ordner, drücken Stempel auf Handrücken.

Während tausende Festgäste in Richtung Zelt strömen, zieht Brudermeister Hans Josef Dederichs am Abend ein erstes positives Fazit. Die vergangenen vier Wochen bedeuteten für ihn und seine Vorstandskollegen die "heiße Phase" der Planungen. Die Schützenbrüder sind nicht unerfahren, was die Vorbereitungen des Spektakels betrifft.

"Als Parkmöglichkeiten haben wir zwei Felder angemietet", sagt Dederichs. Professionelle Security sorgt dafür, dass alles reibungslos läuft. Feuerwehr sowie Helfer des DRK stehen bereit. Auch ein Rettungswagen und ein Krankenwagen warten auf dem Festgelände auf eventuelle Einsätze. "Kleine Rangeleien können wir nie ausschließen, aber ernsthaft verletzt wurde noch nie jemand", sagt Dederichs.

Der Jugendschutz wird in Kuckum ernst genommen. Für Besucher unter 18 Jahren gibt es einen speziellen "Jugendeingang" - hier muss der Personalausweis hinterlegt werden. "Wer mit den Eltern kommt, darf länger bleiben. Die anderen, die erst 16 oder 17 sind, müssen das Fest um Mitternacht verlassen." Wer sich daran nicht hält, wird mit einer Verwarnung belegt. Auf 4000 Quadratmetern Fläche wird in zwei Riesenzelten bis in die Morgenstunden getanzt, getrunken und gefeiert. Erkelenz' Bürgermeister Peter Jansen eröffnet die 27. Oktoberfest-Auflage mit Brudermeister Hans Josef Dederichs, die Blaskapelle "Original Wällster Bayern Power" spielt "Ein Prosit der Gemütlichkeit".

Leni Weingart hat keine weite Anreise. Die gebürtige Kuckumerin (49), die seit drei Jahren mit Ehemann Michael in Venrath lebt, feiert schon seit 26 Jahren mit. Ihr schönes grün-bunt kariertes Dirndl hat sie in Köln bei einer großen Kaufhauskette erstanden. "Angefangen hat das hier mit ungefähr 700 Leuten", erinnert sie sich. "Früher war die Atmosphäre familiärer, man kannte jeden, aber mir gefällt es auch jetzt noch gut."

Bequem sei die bayrische Tracht aber nicht gerade, gesteht sie: "Das Kleid sitzt schon stramm und ist fest geschnürt. Ich bin froh, wenn ich es nachher wieder ausziehen kann." Doch bis dahin wird Leni Weingart, die die Venrather Gaststätte Lanfermann leitet, mit Ehemann Michael tanzen und beim Kuckumer Oktoberfest ausgelassen feiern.

(cb)
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