Emmerich Zuständig für Integration und Asylfragen

Emmerich · Vera Artz (29) leitet seit Beginn des Monats im Rathaus die neue Stabsstelle Integration und Asyl. Momentan ist die Lage in Emmerich relativ entspannt. Im Mai werden der Stadt keine weiteren Flüchtlinge zugeteilt. Rund 500 sind derzeit hier.

 Vera Artz und Bürgermeister Peter Hinze gestern bei der Vorstellung im Rathaus.

Vera Artz und Bürgermeister Peter Hinze gestern bei der Vorstellung im Rathaus.

Foto: van Offern, Markus (mvo)

Ein neues Gesicht im Rathaus präsentierte gestern Bürgermeister Peter Hinze: Vera Artz ist seit Beginn des Monats Leiterin der neu eingerichteten Stabsstelle Integration und Asyl. Sie hatte sich unter einer Vielzahl von Bewerbern durchsetzen können. "Es war relativ schnell klar, dass die Wahl auf Vera Arzt fällt", so Hinze zum Auswahlverfahren. Ihre Stelle ist zunächst auf zwei Jahre befristet.

Die 29-Jährige ist in Emmerich geboren, allerdings in Xanten aufgewachsen und zur Schule gegangen. In Lille und Münster studierte sie Politikwissenschaften sowie in Osnabrück interkulturelle Beziehungen und internationale Migration. Zuletzt arbeitete sie bei der Studienberatung der Hochschule Rhein-Waal in Kleve.

In der neu geschaffenen Stabsstelle soll es nun unter anderem ihre Aufgabe sein, bereits bestehende Strukturen in Flüchtlingsfragen miteinander zu vernetzen und zu koordinieren. Und in dieser Hinsicht trifft Vera Artz in Emmerich auf gute Voraussetzungen, wie sie in einer ersten Bestandsaufnahme bereits feststellen konnte. "Hier ist einiges geleistet worden, auf dem sich aufbauen lässt", sagt sie mit Blick auf das ehrenamtliche Engagement vieler Emmericher.

Die Frage der Unterbringung stehe aufgrund der aktuellen Flüchtlingszahlen - anders als noch im vergangenen Jahr - derzeit nicht mehr im Vordergrund. "Damit hört das Thema auch nicht auf, es fängt damit ja eigentlich erst an", sagt Vera Artz. Sie soll deshalb auch ein Integrationskonzept im Zusammenspiel mit anderen Akteuren entwickeln. Zum Beispiel mit Vereinen, Organisationen und der Steuerungsgruppe, die sich seit einiger Zeit im Rathaus trifft und Integrationsfragen behandelt.

Zu dieser Gruppe gehören die evangelische und die katholische Kirche, das Theodeor-Brauer-Haus, die Caritas und das Haus der Familie. "Die Angebote sind da, jetzt geht es darum, sie auch zu strukturieren", sagt Bürgermeister Peter Hinze.

Die Flüchtlingslage ist in Emmerich derzeit relativ entspannt. Entgegen der Prognosen zu Jahresbeginn, wurden der Stadt deutlich weniger Flüchtlinge als noch im vergangenen Jahr zugewiesen. Momentan leben rund 500 in Emmerich. Seit Beginn des Jahres sind gerade mal 50 Flüchtlinge untergebracht worden. Zum Teil handelte es sich dabei auch um Familienzusammenführungen. "Im Mai kommen gar keine zu uns, weil wir unsere Aufnahmequote zu 99,4 Prozent erfüllt haben", sagt der Bürgermeister, der allerdings auch klar macht: "Wie es weitergeht, lässt sich nicht vorhersagen."

Hinze hofft, dass die große Bereitschaft in Emmerich, Flüchtlingen zu helfen, auch weiter Bestand hat. Er weiß: "Die Stimmung kann auch schnell kippen, wenn die Zahlen zu hoch werden."

(RP)
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