Emmerich Zahl der Kirchenaustritte angestiegen

Emmerich · 11 859 Katholiken erklärten im Bistum Münster ihren Austritt, das waren 1747 (17 Prozent) mehr als im Vorjahr.

Die Zahl der Kirchenaustritte ist im Bistum Münster im Jahr 2014 im Vergleich zum Vorjahr noch einmal gestiegen: 11.859 Katholiken erklärten ihren Austritt, das waren 1.747 (17 Prozent) mehr als im Vorjahr. 353 Personen, die die Kirche früher einmal verlassen hatten, traten im Bistum Münster im vergangenen Jahr wieder in die katholische Kirche ein, hinzu kamen 240 Eintritte aus anderen christlichen Konfessionen.

Wie die Bischöfliche Pressestelle in Münster weiter mitteilte, sind 2014 im Bistum 13.951 Menschen durch die Taufe neu in die Kirche aufgenommen worden, 46 mehr als 2013. Die aktuelle Katholikenzahl in der Diözese lag Ende vergangenen Jahres bei 1,92 Millionen, das sind gut 17 000 weniger als ein Jahr zuvor.

Münster ist hinter dem Erzbistum Köln dennoch nun erstmals die zweitgrößte Diözese in Deutschland und hat Freiburg "überholt", wo die Katholikenzahl noch stärker gesunken ist. Eine leichte Steigerung gab es im vergangenen Jahr im Bistum Münster bei den Menschen, die sonntags die Messe besuchten. Das waren im vergangenen Jahr 189 767 Katholiken (9,9 Prozent) und damit 1.154 mehr als im Vorjahr. Ganz leicht gestiegen sind 2014 auch die Zahlen bei der Erstkommunion (2014: 17 333; 2013: 17 252) und bei den kirchlichen Trauungen (2014: 3589; 2013: 3550).

Leicht zurückgegangen sind die Zahlen der Firmungen von 15.757 im Jahr 2013 auf 14 057 im Jahr 2014 und die der Bestattungen von 20 571 auf 19 815 im vergangenen Jahr.

Der Bischof von Münster, Dr. Felix Genn, erklärte zu den Zahlen: "Schon im vergangenen Jahr hatte ich gehofft, dass wir im Blick auf die Kirchenaustritte den Tiefpunkt erreicht haben. Dass die Zahlen nun noch einmal gestiegen sind, ist sehr schmerzhaft."

Genn glaubt, dass die Entwicklung vor allem mit dem neuen Verfahren zur Erhebung der Kapitalertragssteuer auf die Kirchensteuer zusammenhängt. Viele Menschen haben hier fälschlicherweise geglaubt, es handele sich um eine neue Steuer. "Doch wir dürfen es uns mit unseren Erklärungen nicht zu einfach machen. Wir sollten uns nicht damit abfinden, dass uns viele Menschen den Rücken kehren."

Das Bistum Münster hat schon im vergangenen Jahr die Professoren Heribert Meffert, Peter Kenning und Tim Eberhardt mit einer systematischen Analyse der Zufriedenheiten und Unzufriedenheiten der Gläubigen beauftragt. "Die Ergebnisse, die wir Anfang des Jahres vorgestellt haben, liefern uns viele Ansatzpunkte, wie wir die Zufriedenheit hoffentlich wieder erhöhen können", so Genn.

(RP)
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