Emmerich Wolfgang Schmitz regiert in Praest

Emmerich · Der Brudermeister ist seit 2013 im Amt, ist jetzt auch der König der Johannesschützen. Königin ist Ehefrau Karin. Auf der Bewerberliste stand zunächst nur Swen Ricken. Nach mehreren Aufrufen ging der Chef dann selbst unter die Stange.

 Wolfgang Schmitz nach dem erfolgreichen Schuss auf den Holzvogel. Seine Kameraden beglückwünschen ihn.

Wolfgang Schmitz nach dem erfolgreichen Schuss auf den Holzvogel. Seine Kameraden beglückwünschen ihn.

Foto: Markus van Offern

Brudermeister Wolfgang Schmitz kann es kaum fassen, als der Vogel endlich von der Stange fällt. Der Chef der St. Johannesschützen, seit 2013 ist er im Amt, ist jetzt auch noch König in Praest.

Dabei erwies sich das hölzerne Federvieh als äußerst zäh: Fiel er im vergangenen Jahr bereits mit dem 31. Schuss, so brauchte es diesmal 158. Schüsse. "Ich bin immer noch aufgeregt und war zwischendurch fast verzweifelt. Aber jetzt bin ich glücklich", schildert der strahlende Schützenkönig seine wechselnde Gefühlslage. Dabei nimmt der 50 Jahre alte Volksbänker Ehefrau Karin und Sohn Luca (7) in den Arm. "Ich stehe hinter meinem Mann und hab nur immer gedacht: Jetzt schieß das Ding endlich runter", so die lachende Königin. Tochter Mariella (17) musste arbeiten und erfuhr erst später vom Königsschuss des Vaters.

Das war nicht die einzige Ehre, die dem Brudermeister zuteil wurde. Am Morgen des Schützenfestmontags war er noch vom stellvertretenden Bezirksbundesmeister Heinz Wienhoven mit dem Hohen Bruderschaftsorden für sein Engagement ausgezeichnet worden. "Sonst ist Wolfgang immer über alles informiert. Aber da haben alle dichtgehalten und so war das für ihn eine echte Überraschung", erzählte Schriftführer Ludger Elsing.

Jan-Clemens te Baay, Tim und Tom Kleintjes erhielten den Fahnenschwenkerverdienstorden in Bronze, Torsten Fahrenholz den Fahnenschwenkerorden in Gold mit Eichenkranz Stufe IV. Mit dem Silbernen Verdienstkreuz wurden Torsten Genius und Frank Rzesznick geehrt, die scheidende Königin Martina Berkowich erhielt die Königinnenbrosche.

Um die Mittagszeit begann das Preisschießen auf den Vogel. Frederik Hüsken von den St. Georg-Schützen Hüthum schoss den Reichsapfel, Schießmeister Rolf Rademacher vom 11. Zug das Zepter und Michael Divis vom 8. Zug Junioren den Kopf. Theo Wissing vom 12. Zug holte den rechten, Peter Schau vom 13. Zug Junioren den linken Flügel. Zunächst stand nur Swen Ricken vom 20. Zug auf der Liste der Königsbewerber. Nach mehreren Aufrufen ging der Schützenchef mit gutem Beispiel voran und trug sich ebenfalls ein. "So wenige Bewerber hat es in Praest noch nie gegeben. Im nächsten Jahr wird der 11. Zug 50 Jahre alt, da wird es wohl mehrere Königsbewerber geben", meinte Rolf Rademacher.

Abwechselnd wurde geschossen, den ersten Schuss um 13.17 Uhr gab Swen Ricken ab. Als nach einiger Zeit der von Bernhard Epping gebaute Vogel nur noch lose auf dem Dorn hin- und hertanzte, wurde der Wettkampf immer spannender und die beiden Kandidaten immer ratloser, bis der Vogel um 14.02 Uhr endlich aufgab. Den Thron bildet der Vorstand.

Bereits am Sonntag nach dem Umzug fand das Jungschützenkönigschießen statt. Jungschützenkönig wurde mit dem 80. Schuss Simon Wawrzyniak. Den Kopf schoss "Königstochter" Mariella Schmitz, den linken Flügel Phillip Tebaay und den rechten Eric Bossmann.

(RP)
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