Emmerich "Wir sind für alle Nationalitäten offen"

Emmerich · Traditionelles Fest des türkisch-islamischen Kulturvereins. Gelegenheit für Gespräche und Kontakte.

 Blick auf die Besucher des Festes.

Blick auf die Besucher des Festes.

Foto: Markus van Offern

Köstliche Gerüche kamen den Besuchern des Kulturfestes an der Bredenbachstraße entgegen. Die Straße ab der Moschee am Mühlenweg war abgesperrt und auf der Grünfläche standen mehrere Zelte mit verschiedenen Angeboten kulinarischer und unterhaltsamer Art. Die Türkisch-Islamische Gemeinde hatte eingeladen. "Wir sind für alle Nationalitäten offen", sagte Fatma Colak, stellvertretende Integrationsbeauftragte des Kulturvereins.

Ziel des Festes, das seit vielen Jahren immer am Pfingstsonntag gefeiert wird, sei es, die Gemeinde kennenzulernen und die Aktivitäten zu präsentieren, erklärte Emine Gündüz, Elternratsbeisitzende in der Türkisch-Islamischen Gemeinde. "Wir kennen die Emmericher Bürger aus Kindergärten, Schulen und Vereinen, die unsere Kinder gemeinsam besuchen. Es bestehen viele Kontakte", sagte sie. So ein Fest sei eine gute Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen.

"Es ist schade, dass wir wissen, wann Ostern, Weihnachten und Pfingsten ist, die Deutschen aber unsere Feste wie Ramadan und Zuckerfest nicht kennen", sagte Fatma Colak: "Da sind wir reicher, weil wir mehr von ihnen wissen als sie von uns. Wir möchten Kontakte knüpfen und mit einem Fest ist es wirklich einfacher, Hemmungen zu überwinden und Vorurteile abzubauen."

Insgesamt wachse aber die Akzeptanz in der Bevölkerung. "Heute waren deutlich mehr Emmericher da als in den vergangenen Jahren", sagte Emine Gündüz. "Es dürfen ruhig noch mehr kommen." Auch Bürgermeister Peter Hinze besuchte die Veranstaltung.

Besonders beliebt bei den Gästen waren die kulinarischen Angebote wie gefüllte Weinblätter, Kebab, die Süßspeisen und "Gözleme" - das sind mit Käse oder Spinat gefüllte Teigtaschen. "Das Rezept brachten die Frauen aus ihrer Heimat mit", erzählte Neriman Keles, stellvertretende Vorsitzende des Kulturvereins.

Vor Ort rollten die Frauen den Teig geschickt mit einem Holzstab hauchdünn aus und backten ihn zu Fladen auf einer heißen Platte, bevor sie ihn füllten. Außerdem gab es einige Stände mit Kleidung, Taschen, Schuhen und Tüchern aus der Türkei und mit feinen Handarbeiten. Die Kinder konnten sich auf einer Hüpfburg austoben, sich schminken lassen oder an einem Riesenspiel "Vier gewinnt" spielen. Besonders beliebt bei den Mädchen waren die filigranen Bemalungen auf dem Handrücken.

(moha)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort