Emmerich Wertschätzung für Hendricks, hohe Verluste für die CDU

Emmerich · Emmerich bleibt "schwarz", doch die Christdemokraten müssen Federn lassen. Dass lokale Themen eine wichtige Rolle bei der Wahl spielen, hat sich indes nicht bewiesen.

 Bundestagswahlkampf mit lokalen Themen. Barbara Hendricks erhielt in Emmerich mehr Erst- als Zweitstimmen. Das weist auf eine hohe Beliebtheit hin. Aber hat ihr Betuwe-Engagement damit zu tun?

Bundestagswahlkampf mit lokalen Themen. Barbara Hendricks erhielt in Emmerich mehr Erst- als Zweitstimmen. Das weist auf eine hohe Beliebtheit hin. Aber hat ihr Betuwe-Engagement damit zu tun?

Foto: van Offern

Bundestagswahlkampf mit lokalen Themen: Das hat die SPD mit ihrer Initiative in Elten versucht - und die FDP mit ihrem Vorstoß für eine neue Realschule in Emmerich. Aber sind lokale Themen in einem Bundestagswahlkampf erfolgversprechend?

Zwei Dinge lassen sich festhalten: Barbara Hendricks hat im ansonsten "schwarzen" Emmerich ähnlich viele Erststimmen bekommen wie ihr Konkurrent von der CDU (trotz ihres Minus von 189 Stimmen). Zur Erinnerung: Mit der Erststimme wählt man den Abgeordneten, der den Wahlkreis (also den Kreis Kleve) vertreten soll. Die Zweitstimme gibt der Wähler der Partei, die er im Bundestag sehen möchte.

Dabei ist interessant, dass auf Hendricks 5229 Erststimmen entfielen, SPD gewählt haben in Emmerich hingegen 1115 Menschen weniger. Das ist ein Indiz für die Beliebtheit von Hendricks in Emmerich und könnte auch etwas mit ihrem Engagement in Sachen BetuweLinie zu haben. Sicher ist das allerdings nicht. Denn bei den Erststimmen kam Gerd Plorin von der AfD in Emmerich auf einen Zuwachs von 501 Stimmen. Er ließ sich im Wahlkampf zwar auch in Elten blicken, doch als Vorkämpfer in Sachen Betuwe ist er nicht bekannt. Andere Gründe dürften daher eine Rolle gespielt haben.

Und die FDP? Ihr Kandidat, Prof. Ralf Klapdor, hat in Emmerich im Vergleich zur Bundestagswahl 2013 sogar 552 Stimmen mehr bekommen (insgesamt bekam er in Emmerich 905 Erststimmen). Und das alles wegen der Aussage, dass Emmerich eine Realschule auch in Zukunft gut zu Gesicht stünde?

Wohl kaum.

Abseits dieser Fragen wird sich die CDU in Emmerich mit ihren hohen Verlusten auseinandersetzen müssen. Bei den Erststimmen verlor Stefan Rouenhoff gegenüber seinem Vorgänger Pofalla 629 Stimmen. Dass das weniger mit seiner Person zu tun hat als vielmehr mit einer Stimmung gegen die Union, machen die Zweitstimmen-Verluste deutlich: Die Partei erhielt 596 Stimmen weniger als vor vier Jahren (-5,2 Prozent).

(ha)
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