Rees Wenn Oma Fine zu Conchita Wurst wird

Rees · Männerballett des Millinger-Carnevals-Vereins (MCV) besetzt den Mond. Publikum tanzt auf den Stühlen.

 Stilsicher und dynamisch zeigt sich diese bunte Truppe.

Stilsicher und dynamisch zeigt sich diese bunte Truppe.

Foto: Thorsten Lindekamp

. Das imposante Bühnenbild im Narrensaal Jonkhans in Millingen brachte es am Samstag auf den Punkt: "Bühne frei für den MCV". Spätestens beim Auftritt der Schiffsbrüchigen und der traditionellen Tanzaufführung des legendären Männerballetts machten die Jecken ihre Stühle zum eigenen Tanzparkett.

In niegelnagelneuen Outfits präsentierte das MCV Ballett temperamentvoll seinen Funkentanz und elektrisierte das närrische Publikum. Die Tanzmäuse verstanden es, mit ihrem spritzigen Tanz zu "Jail House Rock" von Elvis Presley das Publikum in die wilde Zeit des Rock'n'Roll zu versetzen. Dafür gab's eine donnernde Rakete.

Auch die "James Bond Interpretation" der Bond Girls mit dem 007-Darsteller Manfred Westerhoff bewies die Qualität des MCV Balletts. Als "eine feste Größe in unserem jährlichen Programm" kündigte der souveräne Sitzungspräsident Claus Westerhoff die Drama Girls an, die in einer perfekten Choreographie den Tanz "Dear future husband" darstellten. Der Märchenerzähler Hans Bernd Rücker interpretierte in sechs Facetten das altbekannte Märchen von "Hänsel und Gretel". "Es ist "Wahnsinn", dass sie "Atemlos" durch den Wald ziehen und dann fordern: "Aber bitte mit Sahne." Ohne Oma Fine alias Jörg Minten keine MCV-Sitzung. Ihre Büttenrede würzte sie mit gelebten Episoden aus ihrer Ehe und dem Alltag. Mintens zweiter Auftritt, eine Gesangsparodie als graziöse Conchita Wurst, löste Begeisterungsstürme aus.

Claus Westerhoff nahm das mangelnde Allgemeinwissen der Jugend auf die Schippe und klärte auf, dass ein Eisprung kein Sprung im Display das iPads sei. Seine pfiffige Tochter Leni unterbrach genervt seinen Vortrag mit der Feststellung: "Du siehst beschissen aus."

Schrille Kommandos der Fitnesstrainerin Anne Otten feuerten die Schiffsbrüchigen des skurrilen Fitnessstudios zu schweißtreibenden Höchstleistungen an. Nach einigen isotonischen Getränken stellten sich sichtbare Erfolge ein. Fulminant feierten sie mit den närrischen Beobachtern den sportlichen Klamauk. Mit dem Einmarsch des Männerballetts steuerte der MCV dem Finale entgegen. "Supersängerin Yvonne Eichener" machte mit der amerikanischen Hymne auf die außergewöhnlichen Erfolge der schwerelosen Raumfahrer Jens Lukkezen, Thomas Grönke, Rene Tigcheloven und Fabian Hüsken aufmerksam.

In hautengen Ganzkörperanzügen betraten die athletischen, vor Kraft strotzenden Tänzer als erstes Männerballett den Mond. Mit tumultartigen Begeisterungsstürmen - besonders der Närrinnen - feierten die Karnevalisten ausgelassen dieses Spektakel. Auf das große Finale stimmten die Disharmoniker das ausgelassene Publikum mit Stimmungsliedern ein.

(H.H.)
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