Emmerich Wanderausstellung zeigt die Heimat in Praest

Emmerich · "Nachbarn stellen sich vor" - die Ausstellung machte jetzt in Praest Station. Viele alte Dorffotos wurden gezeigt.

 Der Praester Jagdgesellschaft zeigte ausgestopfte Tiere.

Der Praester Jagdgesellschaft zeigte ausgestopfte Tiere.

Foto: Markus van Offern

Im April wurde die grenzüberschreitende Wanderausstellung "Nachbarn stellen sich vor" eröffnet, in der sich Heimatvereine diesseits und jenseits der Grenze präsentieren. Seitdem sind die Ausstellungswände in den teilnehmenden Ortsteilen unterwegs. An diesem Wochenende machte die Wanderausstellung im Praester Jugendheim Station. Wilhelm Nakath, Vorsitzender des Heimat- und Verschönerungsvereins Praest, und Schriftführerin Liesel Langer hatten ein interessantes Rahmenprogramm auf die Beine gestellt, das für Besucher jeden Alters etwas zu bieten hatte.

Die zusätzlich installierten Stellwände mit Praester Fotos von gestern und heute zogen viele Besucher an. "Auf dem Kommunionbild ist mein Mann Wilhelm mit seinem Zwillingsbruder Johannes zu sehen. Und Dechant Hendricks steht dahinter", erzählte Brigitte Nakath. Viele der einheimischen Besucher entdeckten Freunde und Verwandte. "Die alten Fotos stellten uns verschiedene Praester zur Verfügung", sagte Liesel Langer. So das Bild von der Weihnachtsfeier 1925 auf der Reckenburg mit Burgbesitzerin Fräulein van de Sand, die von allen Tante Kaat genannt wurde. Und auch die wahrscheinlich älteste Postkarte von Praest mit der Kirche, der Wirtschaft und der Postagentur, abgestempelt am 15. Februar 1899, stammt aus dem Fundus eines Bürgers. Einige aktuelle Fotos wurden mit der Drohne gemacht. So konnte man einem Storch ins Nest schauen.

Die Praester Vereine präsentierten sich mit Fotos, Festschriften und alten Zeitungsausschnitten. Die Caritas Praest hatte Info-Broschüren dabei, der Reitverein zeigte Bücher, Schleifen und Pokale, der RSV Praest ein Trikot, ein Mannschaftsfoto und die Landesliga-Aufsteiger-Schale aus dem Jahr 2012. Die Praester Jagdgesellschaft, gegründet 1950, hatte ausgestopfte Tiere dabei, der Spielmannszug 1924 eine Uniform, eine Trommel und eine Kurzchronik. Die Johannes-Schützen zeigten unter anderem Thronbilder, das älteste aus dem Jahr 1906. Willi Roebrock erinnerte sich an "etwas Aufregung", als er das Foto von 1968/69 anschaute: "Der König Heinrich Peters nahm damals nicht seine Ehefrau, sondern Käthe Jansen zur Königin." Etwas Besonderes war auch die handgeschriebene Mitgliederliste von 1903, unterzeichnet vom damaligen Bürgermeister Mosterts. "Präsident war damals Gerhard Elsing, es gab 126 Mitglieder, fast alles bekannte Praester Namen", so Roebrock.

Für die jüngsten Besucher bestand die Möglichkeit, per Pferde-Planwagen durch das Dorf zu fahren und die den Turm der Kirche zu besteigen und dabei etwas über die Historie des Gotteshauses zu erfahren. Am Sonntagnachmittag beendete ein Ständchen des Jugendblasorchesters die Ausstellung, die vom 15. bis zum 18. Juni im Schlösschen Borghees besichtigt werden kann.

(moha)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort