Rees Volksbank-Fest wird zum Rudelgucken

Rees · 1000 Mitglieder der Volksbank feierten in Haldern. Aus dem Fest wurde angesichts der Halbfinal-Teilnahme der deutschen Nationalmannschaft eine große Fußballübertragung. Geldinstitut mit gutem Ergebnis trotz Niedrigzins.

 Blick ins Festzelt in Haldern. Auf der Bühne spielte die Band "ReBeatles". Mit Beginn des Fußballspiels war das Konzert natürlich beendet.

Blick ins Festzelt in Haldern. Auf der Bühne spielte die Band "ReBeatles". Mit Beginn des Fußballspiels war das Konzert natürlich beendet.

Foto: Markus van Offern

Mit einem Pfiff aus der Trillerpfeife eröffnete Voba-Mitarbeiterin Katja Bettray die diesjährige Mitgliederversammlung, die am Donnerstagabend im Festzelt der St.-Josef-Schützenbruderschaft stattfand. Und auch sonst war alles anders: Die Papierfähnchen waren nicht im Volksbank-Blau, sondern schwarz-rot-gelb, einige der Gäste trugen Trikots der Nationalmannschaft, andere hatten die Deutschlandfahne ins Gesicht geschminkt, das Personal hatte schwarz-rot-gelbe Blumengirlanden um den Hals. Katja Bettray forderte zum Fähnchen-Winken und zur La-Ola-Welle auf. "Es ist doch voller, als wir dachten", freute sie sich. Rund 1300 Karten wurden im Vorfeld ausgegeben, etwa 1000 Mitglieder kamen.

"Als wir die Veranstaltung planten, wussten wir natürlich noch nicht, dass Deutschland genau an diesem Tag im Halbfinale spielt", sagte Ralf van Bruck vom Volksbank-Vorstand. Schnell wurde umgeplant und zwei große Leinwände installiert, um den Gästen die Möglichkeit zu geben, das Spiel zu sehen. "Das ist heute kein Public Viewing, sondern ein Geno-Viewing", sagte Voba-Mitglied Johannes Diks augenzwinkernd und erklärte: "Genossenschafts-Viewing".

Aufsichtsratsvorsitzender Wim Abbing, der unterm weißen Hemd ein Nationaltrikot trug und sein Hemd zu Beginn des Spiels auszog, begrüßte die Gäste, unter ihnen die Bürgermeister Christoph Gerwers aus Rees, Rudi Geukes aus Isselburg und Peter Hinze aus Emmerich.

Außerdem begrüßte er den Halderner Schützenkönig Michael Schacht. "Wir drücken heute auf die Tube, damit wir erstens die "ReBeatles" erleben können und zweitens wollen wir Deutschland siegen sehen. Das Erste kann ich garantieren, vom Zweiten bin ich überzeugt", sagte Abbing. Leider sollte es dann doch anders kommen.

Auch Holger Zitter vom Vorstand hielt sich kurz. Trotz Niedrigzinsphase habe die Volksbank ein ordentliches Ergebnis erzielt, sagte er. Das Gesamtbetriebsergebnis betrug 7,1 Millionen Euro, der Jahresüberschuss lag bei 1,9 Millionen Euro. Die genossenschaftliche Ausschüttung lag höher als im vergangenen Jahr, bis zu 109 Euro - berechnet nach einem Punktesystem - bekam jeder der über 21.000 Mitglieder ausgezahlt.

"Wir glauben, das gute Ergebnis liegt an unserer Ortsnähe", so Zitter. Das Kundenverhalten habe sich geändert - immer mehr Geschäfte werden online abgewickelt - und im Rahmen der Niedrigzinsphase müsse man auch sparen, aber er sage ein klares 'Nein' zur Schließung von Geschäftsstellen, weil sie ein wichtiges Bindeglied zum Kunden darstellten. "Internet kann viel, aber der Kunde möchte sich auch mal persönlich beraten lassen."

Danach ging auf der Bühne die Post ab mit den vier Musikern der Band "ReBeatles", die für allerbeste Stimmung sorgten. Songs wie "Mr. Postman", "I wanna hold your Hand" und "Yeah, yeah, yeah" wurden lautstark und - vor allem von den Gästen mittleren Alters - textsicher mitgesungen. Bei "Hey Jude" wurden sogar Feuerzeuge gezückt.

Pünktlich zum Beginn des EM-Halbfinales endete die beeindruckende musikalische Vorstellung und die meisten Gäste blieben im Festzelt, um lautstark die Nationalhymne mitzusingen und dann auf zwei großen Leinwänden beim "Rudelgucken" mit der Nationalelf mitzufiebern.

(moha)
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