Emmerich Verspätungen der Bahn - Hinze beschwert sich beim VRR

Emmerich · Nachdem die Klagen von Bahnkunden zugenommen haben, schaltet sich Emmerichs Bürgermeister mit einem deutlichen Brief ein.

Seit einigen Wochen nehmen die Klagen von Bahnkunden aus Emmerich über den mangelhaften Schienenersatzverkehr auf der Strecke zwischen Emmerich und Düsseldorf stetig zu. Am Donnerstag hat sich Bürgermeister Peter Hinze eingeschaltet und sich mit einem Schreiben an Martin Husmann, den Vorstandssprecher des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr, gewandt und ihn um Unterstützung gebeten. Hinze, der bereits Anfang des Jahres wegen ähnlicher Mängel mit Hussmann in Kontakt stand, schreibt dem VRR-Sprecher, dass sich an den Zuständen seitdem nichts geändert habe. Die Situation habe sich durch Bauarbeiten und den deshalb eingerichteten Schienenersatzverkehr noch weiter verschlechter. Sie sei mittlerweile "absolut untragbar" geworden.

Ein Auszug aus dem Brief: "Würde alles planmäßig verlaufen, müsste ein Emmericher, der täglich mit dem Zug Richtung Wesel/Duisburg/Düsseldorf zur Arbeit pendelt, rund eine bis anderthalb Stunden pro Tag mehr für seinen Arbeitsweg in Kauf nehmen. Eine Einschränkung, die Emmericher Bahnkunden für einen begrenzten Zeitraum wahrscheinlich noch zähneknirschend in Kauf nehmen würden. In den vergangenen Tagen sind mir aber von mehreren Bürgern Berichte zugetragen worden, die mich erheblich daran zweifeln lassen, ob die Deutsche Bahn ihren Verpflichtungen auf der Strecke nachkommt: Zugverbindungen in Richtung Emmerich werden kurzfristig gestrichen oder vor Erreichen der Umstiegmöglichkeit in den SEV ,gebrochen'. Außerdem kommt es offensichtlich regelmäßig vor, dass der zum Zwecke des SEV eingesetzte Bus bei verspäteter Ankunft des Zuges nicht wartet oder einfach ausfällt. Die ,Gelackmeierten' sind die Bahnfahrer, die dann in Wesel, Rees-Empel oder einem anderen Bahnhof entlang der Strecke auf verlorenem Posten stehen - und das meistens noch ohne irgendeine Information von der Deutschen Bahn." Hinze ersucht Hussmann als Besteller der Linien, umgehend bei der DB darauf hin zu wirken, dass der Ersatzfahrplan und insbesondere der Schienenersatzverkehr funktioniert. Hinze: "Es kann einfach nicht sein, dass ein bereitgestellter Bus für den SEV bei einer Verspätung des Zuges nicht auf die Fahrgäste wartet! Es kann auch nicht sein, dass Zugreisende ohne jegliche Informationen über weitere Reisemöglichkeiten auf einem Bahnhof zurückgelassen werden!"

(bal)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort