Rees Tenhagen bedauert Rücktritt von Niersbach

Rees · Reeser Delegation hatte 2005 die Bewerbung als WM-Quartier an den DFB-Funktionär überreicht.

Ex-Bundesliga-Profi Jupp Tenhagen aus Rees bedauert den Rücktritt von DFB-Präsident Wolfgang Niersbach. "Ich kenne ihn nur als völlig integeren Menschen. Er war mir immer sehr sympathisch", sagt Tenhagen, der Niersbach bereits aus der Zeit kennt, als dieser noch als Journalist in Düsseldorf arbeitete. Zuletzt hatte er ihn bei der Feier zum 50. Geburtstag der Bundesliga getroffen.

"Die ganze Entwicklung ist einfach schade. Das hat Folgen für das Ansehen des deutschen Fußballs im Ausland", ist Tenhagen sicher. Vor allem falle jetzt ein Schatten auf das Sommermärchen und die tollen Erlebnisse bei der WM 2006 im eigenen Land. Damals träumten die Reeser noch ihr eigenes Sommermärchen. Sie hatten sich als offizielles WM-Quartier beworben und hofften darauf, eine Mannschaft bei den Titelkämpfen zu beherbergen. Eine Truppe aus Rees, der neben Tenhagen unter anderem der damalige Bürgermeister Dr. Bruno Ketteler, Ludger Beltermann von der Verwaltung und Theo Lörcks vom VVV angehörte, war seinerzeit extra nach Gelsenkirchen gefahren, um Niersbach die Reeser WM-Bewerbung zu überreichen. In der Arena konnten die Reeser schon etwas WM-Luft schnuppern. Denn am selben Tag stellte Andre Heller dort sein Konzept der Eröffnungsfeier vor.

Niersbach nahm sich Zeit für die Delegation aus Rees und sagte zu, die Bewerbung an die entsprechenden Stellen weiterzuleiten. Außerdem durfte sich Niersbach noch über ein Rees-T-Shirt sowie ein Saunatuch von der Ältesten Stadt am Unteren Niederrhein freuen. Er versprach damals: "Das werde ich in Ehren halten."

Mit einer Mannschaft in Rees wurde es dann am Ende nichts. Gleichwohl wurde die WM auch hier zu einem echten Publikumsrenner. Denn damals gab es erstmals Public-Viewing im Bürgerhaus. Teilweise kamen dort mehr als 300 Fans zusammen, um die Spiele der deutschen Mannschaft zu sehen.

Jupp Tenhagen ist sicher, dass nach den Enthüllungen rund um die WM in Deutschland auch die Meisterschaften in Katar und Russland noch einmal genau in den Fokus genommen werden. "Ich denke, auch dort wird noch das ein oder andere herauskommen, was nicht richtig gelaufen ist. Das ganze ist für den Fußball allgemein einfach unheimlich schade."

(RP)
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