Rees Syrer helfen beim Back-Marathon

Rees · Dass mit Ahmad Shabaan und Abd Al King zwei gelernte Bäcker und Konditoren nach Haldern kommen würden, hatte St. Marien-Geschäftsführer Johannes Fockenberg nicht ahnen können.

 Völkerverständigung mit Plätzchen: Henriette Nietschke (l.) und Maria Giebing beim gemeinsamen Backen mit Abd Al King (2.v. l.) und Ahmad Shabaan.

Völkerverständigung mit Plätzchen: Henriette Nietschke (l.) und Maria Giebing beim gemeinsamen Backen mit Abd Al King (2.v. l.) und Ahmad Shabaan.

Foto: Michael Scholten

Man nehme fünf Kilogramm Mehl, drei Kilogramm Butter und drei Kilogramm Zucker. Dazu Omas bewährte Rezepte für Spritzgebäck, Lebkuchen, Knusperherzen und andere Leckereien. Bei einem Back-Marathon im Halderner Altenheim St. Marien liefen gestern die Öfen aller acht Wohngruppen heiß.

Die meisten der 83 Senioren beteiligten sich von morgens bis abends an der großen Weichnachtsbäckerei. Hilfe erhielten sie nicht nur von ihren Angehörigen, von Betreuern und zahlreichen angehenden Altenpflegerinnen eines Fachseminars aus Rhede, sondern auch von erfahrenen Bäckern aus Syrien.

Seit Freitag vergangener Woche wohnen 16 syrische Flüchtlinge, darunter acht Kinder, im alten Trakt des Altenheims. Nachdem der Kreis eine von der Stadt beantragte Nutzungsänderung bewilligt hat, wurde dort in vier Zimmern Wohnraum für Flüchtlingsfamilien geschaffen. Dass mit Ahmad Shabaan und Abd Al King zwei gelernte Bäcker und Konditoren aus der syrischen Hafenstadt Latakia nach Haldern kommen würden, hatte St. Marien-Geschäftsführer Johannes Fockenberg nicht ahnen können, als er vor Wochen den 2. Dezember als Termin für den Back-Marathon festlegte. Mit Schürze und viel Know-how unterstützten die 22 und 28 Jahre alten Männer die Backaktivitäten auf allen Etagen. "Die Frauen der syrischen Familien haben schon einen Tag vorher geholfen, den Teig anzurühren", sagte Beate Anhuf-Mölders, Leiterin des Sozialen Dienstes.

Die Resultate des Halderner Back-Marathons sind nicht für den Verkauf, sondern auch für den hausinternen Gebrauch bestimmt. Die großen Vorräte an Plätzchen und Lebkuchen sollen in St. Marien bis zum zweiten Weihnachtstag reichen.

(RP)
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