Emmerich Straßenmusik kommt prima an

Emmerich · Das Festival war als "kleiner Ersatz" für das Oktoberfest gedacht. Doch so mancher fand das Event sogar noch besser.

 Begeistert waren die Zuhörer vom Saxofonquartett Saxette mit Anja Weinberg, Klaus-Dieter Keusgen, Ursula Tenbergen und Wilhelm Capell (v.l.).

Begeistert waren die Zuhörer vom Saxofonquartett Saxette mit Anja Weinberg, Klaus-Dieter Keusgen, Ursula Tenbergen und Wilhelm Capell (v.l.).

Foto: Markus van Offern

Ein wunderschöner Oktobertag, dazu ein toller Musikmix - das wurde am Samstag auf der Rheinpromenade geboten. Da gab es Blues zu Tapas am Empanadas, Rockiges zur Pizza im Rocco's, klassische Songs beim Kaffeeklatsch oder Folk beim Bier an der Gaststätte Zum Raben. Oder man suchte sich ein sonniges Plätzchen an der Promenade und genoss dann die elf verschiedenen Stilrichtungen der Bands, die jeweils nach einer Stunde ihren Standort wechselten.

 Sarah Hübers aus Bocholt ist erst zehn Jahre alt und gilt schon jetzt als absolutes Talent.

Sarah Hübers aus Bocholt ist erst zehn Jahre alt und gilt schon jetzt als absolutes Talent.

Foto: van Offern Markus

Das Festival der Straßenmusik war als "kleiner Ersatz" für das ausgefallene Oktoberfest gedacht. Doch so mancher fand das Event sogar noch besser. "Oktoberfest macht jeder", sagte Carlo Ronga vom Rocco's, wo die junge Band StreetForce One zuerst auftrat. "Das Festival ist mal etwas Neues." Und auch Gastwirt Horst Welling vom Raben war begeistert. "Das kommt bei den Leuten an, wie man sieht. Ein bisschen ist das wie die Kneipennacht, jeder geht dahin, wo ihm die Musik am besten gefällt."

Viel Applaus bekamen die jungen Musiker des Mokes Trios, die vor seiner Kneipe spielten. Ramon Klesch aus Emmerich sowie Katharina Weyers und Angelo Hermann aus Kleve lieferten besten Folk. Seit gut drei Jahren spielt das Trio zusammen. "Die Straße ist perfekt für uns, wir brauchen keine Technik", sagte Ramon. Nebenan in Estrella's Cantina sorgte die Band Das Zwiebel für fetzigen Rockabilly.

 Ob Mützen oder Gitarrenkoffer - die Besucher gaben gerne Geld.

Ob Mützen oder Gitarrenkoffer - die Besucher gaben gerne Geld.

Foto: van Offern Markus

Wirtschaftsförderer Sascha Terörde und Marco Launert, Leiter der Rockschule, hatten das Festival der Straßenmusik kurzfristig auf die Beine gestellt. "Herr Terörde hat ganz schnell die Gastronomien für das Event gewonnen. Unsere Rockschule verfügt über einen Pool an Musikern, die gerne mitmachten", sagte Launert. Bei Facebook wurde dann mit Eintragungen wie "Es tut sich etwas in Emmerich am 8. Oktober" neugierig auf das Event gemacht. Man plane sogar bereits fürs nächste Jahr, das zu wiederholen und habe sich dazu mit dem Verein "Musikbrücke", der demnächst gegründet wird, zusammengesetzt, so Terörde. Es soll aber kein Ersatz fürs Oktoberfest sein, sondern eine eigenständige Veranstaltung. "Fürs Oktoberfest setzen wir uns noch mal mit den Wirten zusammen und überlegen, was daraus wird."

Begeistert waren die Musiker von der Rheinpromenade. "Für mich ist der Auftritt in Emmerich eine Premiere, die Promenade eine tolle Kulisse", sagte Reinhard Wolff alias Zwakkelmann, der Punkrock zum Besten gab. Die jüngste Musikerin war Sarah Hübers - eine kleine Person mit einer erstaunlich großen Stimme. Unter anderem sang die Zehnjährige aus Bocholt ihren Lieblingssong "Auf anderen Wegen" von Andreas Bourani. Sie begleitete sich auf ihrer türkisfarbenen Gitarre. Seit zwei Jahren macht sie Straßenmusik, war schon auf großen Festivals mit mehr als 2000 Zuhörern dabei. "Das war toll", lobte der Emmericher Joachim Sigmund und warf einige Münzen in den Gitarrenkoffer.

Viel Publikum zog auch das Saxofonquartett Saxette mit Klaus-Dieter Keusgen (Haldern), Wilhelm Capell (Hamminkeln), Ursula Tenbergen und Anja Weinberg (Wesel) an. Es spielte Stücke zwischen Jazz und Pop. Hubert Dingeskirchen und Tom Vieth boten Blues, die Storyteller Folk, die Sängerin Sandrine begann im Steiger 1, Songwriterin Rina im Hotel Rheinpromenade.

Viele nutzten das Wetter zum Spaziergang und blieben zwischendurch stehen, denn hier war für jeden Geschmack etwas dabei.

(moha)
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