Emmerich Standortfaktor Internet für das Gewerbe

Emmerich · Das Unternehmen Deutsche Glasfaser will drei Emmericher Gewerbegebiete mit moderner Technik versorgen.

Exakt 101 Unternehmen gibt es in den drei Gewerbegebieten II, III und Nettpark entlang der Wesler Straße. Schätzungsweise nur die Hälfte dieser Firmen verfügt über den leistungsstarken Internetzugang, den sie eigentlich bräuchten. "Es gibt Betriebe, die deshalb kostspielige Verträge mit Privatanbietern geschlossen haben, anderen bleibt nur eine leistungsschwächere Möglichkeit", weiß Wirtschaftsförderer Johannes Diks. Doch das könnte sich bald ändern.

Denn jetzt ist die Deutsche Glasfaser an die Stadt herangetreten, um den Glasfaserausbau in den genannten Gewerbegebieten in Angriff zu nehmen. Das Unternehmen, das bereits in Isselburg und Rees per Glasfasertechnik Privathaushalte mit schnellem Internet versorgen will, beabsichtigt, nächste Woche die Vorvermarktung für Emmericher Unternehmen in den Gewerbegebieten zu starten. Betriebe, die sich bis zum 30. September für einen Vertragsabschluss entscheiden, erhalten Sonderkonditionen. Voraussetzung: Nur wenn 50 Prozent der Unternehmen mitmachen, wird das Netz ausgebaut. Details dazu sollen am 15. Juni beim Unternehmerfrühstück im PAN erläutert werden.

"Was den Glasfaserausbau anbelangt, hinkt Deutschland international stark hinterher", sagt Marcus Klein von der Deutschen Glasfaser. Der Leiter des Geschäftskundenvertriebs Deutschland hat bereits 40 Gewerbegebiete mit Glasfaseranschlüssen versorgt. Überall hat er bislang ähnliche Erfahrungen gemacht: "Auch wenn das Netz an sich gut ausgebaut ist, haben viele Betriebe Probleme mit der Datenübertragung." Das liegt an den herkömmlichen Kupferkabeln, deren Leistungsstärke mit zunehmender Länge abnimmt. Ein Hindernis, das es bei der Glasfasertechnik nicht gibt. "Hier gibt es fast keine technischen Begrenzungen", sagt Klein. Und der Bedarf steigt. "Die benötigte Datenmenge verdoppelt sich etwa alle zwei Jahre." Für viele Unternehmen sei die Internet-Infrastruktur deshalb auch ein wichtiger Standortfaktor.

Die Deutsche Glasfaser bietet ihren Geschäftskunden als günstigste Variante eine Datenrate von 1000 Mbits pro Sekunde an. Und zwar in beide Richtungen. Das heißt, es kann genauso schnell hochgeladen wie versendet werden, was bei herkömmlichen Verkabelungen nicht der Fall ist. 200 Euro kostet dieses Produkt im Monat, weitere Optionen sind zubuchbar. "Ich kenne Unternehmen, die für ähnliche Leistungen einen vierstelligen Betrag im Monat zahlen müssen", sagt Diks. Und nur zum Vergleich: Die durchschnittliche Leistungsstärke des Internets liegt in Emmerich bei 30 Mbit/s.

Wenn die Deutsche Glasfaser mit ihrem Vorhaben Erfolg hat, könnte in einem weiteren Schritt auch das Gewerbegebiet an der Stadtweide in Angriff genommen werden. Zudem soll es Gespräche mit der Stadt über die Versorgung von Privathaushalten in Randlagen geben.

(RP)
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