Fußball Mach's noch einmal, Jürgen

Ein alter Bekannter soll den VfB Rheingold Emmerich vor dem Absturz in die Niederungen der Kreisliga A bewahren. Wahrscheinlich wird Jürgen Stevens heute Abend der Mannschaft präsentiert.

Heute Abend soll der Mannschaft des Fußball-Bezirksligisten VfB Rheingold Emmerich der Mann präsentiert werden, der in den restlichen zehn Saisonspielen den drohenden Absturz in die Kreisliga A verhindern soll. Der Wunschkandidat des Vereins, der sich am Sonntag nach dem 0:2 gegen BV / DJK Kellen von Coach Marco Schacht getrennt hatte, ist ein alter Bekannter: Jürgen Stevens.

"Ich bin ein Rheingolder und mit dem Herzen bei der Sache. Allerdings habe ich mich noch nicht entschieden", sagte Stevens gestern im Gespräch mit der RP. Der mittlerweile 50-Jährige hatte das Traineramt beim Traditonsverein im Oktober 2006 schon einmal übernommen. Auch damals steckte Rheingold in einer schwierigen Situation. Sechs Spieltage lang hatte die Mannschaft unter Regie des Bocholters Klaus Weikamp enttäuscht. Dann kam Jürgen Stevens und machte den Rheingold-Express prompt wieder flott. Zum Debüt gab's ein 1:1 gegen den Lokalrivalen RSV Praest, der schon damals die Tabelle anführte. Unter Stevens' Regie spielte der VfB Rheingold bis zum Ende der Saison 2007 / '08 ansehnlichen Fußball und hatte stets Tuchfühlung zur Spitzengruppe der Bezirksliga.

Pleiten, Pech und Pannen

Dann musste er allerdings aus beruflichen Gründen aufhören. Es kam Marco Schacht. Der Klever durfte sich im Dezember 2008 über den Gewinn der Hallenfußball-Stadtmeisterschaft und im vergangenen Sommer über das Pokalspiel gegen den Drittligisten Wuppertaler SV freuen – ansonsten war "Schackos" Amtszeit geprägt von Pleiten, Pech und Pannen. Schacht trat sehr ehrgeizig und akribisch auf. Doch er hatte ganz einfach keinen Draht mehr zu den Spielern. Bestes Beispiel: Zum Abschlusstraining am vergangenen Freitagabend kamen gerade noch einmal vier Akteure. Es folgte die Leistungsverweigerung gegen Kellen, danach war das Kapitel Marco Schacht beim VfB Rheingold endgültig beendet.

"Für Marco tut mir das sehr leid. Er hat immer 100 Prozent gegeben. Das kann man von vielen Spielern nicht behaupten. Aber wir hatten keine andere Wahl. Schließlich durften wir nicht zuschauen, wie die Mannschaft in die Kreisliga absteigt", meinte Stephan Holzum.

Jetzt soll's Jürgen Stevens als Interimstrainer richten, ehe im Sommer Rolf Sent das Kommando übernimmt. Stevens hat ein Händchen für den Umgang mit jungen Spielern. Wenn's sein muss, kann er laut werden, hat dabei aber das Herz auf dem richtigen Fleck. Fußball-Verstand hat er sowieso. Mach's noch einmal, Jürgen. . .

(RP)
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