Lokalsport Leichtathletik-Verband plant große Reform

Kreis Kleve · Vier Regionen statt 14 Kreise: Eine Arbeitsgruppe bereitet zurzeit für die Leichtathleten im Landesverband Nordrhein den großen Wurf vor. Die Vereine im Kreis Kleve beraten heute in Weeze über die "strukturellen Veränderungen".

 Die Reformpläne der Arbeitsgruppe "strukturelle Veränderungen im Leichtathletik-Landesverband Nordrhein" sehen vor, die 14 Kreise ab 2018 in vier Regionen aufzuteilen.

Die Reformpläne der Arbeitsgruppe "strukturelle Veränderungen im Leichtathletik-Landesverband Nordrhein" sehen vor, die 14 Kreise ab 2018 in vier Regionen aufzuteilen.

Foto: Frank Langen

Die Meldezahlen für Kreis-Meisterschaften nehmen seit Jahren ab. In manchen Altersklassen werden mangels Teilnehmern gar keine Titel mehr vergeben. Und die Trainer klagen darüber, dass das Niveau sinkt. Das will der Leichtathletik-Verband Nordrhein (LVN) ändern und denkt laut darüber nach, aus seinen 14 Kreisen vier Regionen zu machen. Unter dem Titel "Strukturelle Veränderungen im Leichtathletik-Landesverband Nordrhein" bereitet eine Arbeitsgruppe mit 28 Mitgliedern (zwei je Kreis) seit Oktober 2013 die Reform vor. "Wir möchten die Kräfte bündeln. Andere Sportverbände haben das bereits vorgemacht", sagt der Kevelaerer Hermann Reynders, der als Vorsitzender des Kreisverbandes Kleve in der Arbeitsgruppe mitmischt.

Der Plan sieht in der aktuellen Fassung vor, dass der Kreis Kleve ab 1. Januar 2018 mit den Kreisen Rhein-Lippe, Mülheim-Duisburg und Essen die Region 1 bildet. Am heutigen Samstag wird Reynders die Delegierten der Vereine auf dem Kreistag in Weeze umfassend informieren. "Allen Beteiligten ist sehr wichtig, was die Basis über die Reform denkt. Es wird nichts von oben herab entschieden", versichert der Kreisvorsitzende.

Die nächsten Schritte sehen so aus: Am 13. März trifft sich der Beirat des Leichtathletik-Verbandes Nordrhein, um einen "grundsätzlichen Beschluss" vorzubereiten, über den am Samstag, 16. April, auf dem Verbandstag in Kevelaer abgestimmt werden soll. Danach beginnt für die Funktionäre die eigentliche Arbeit. Auf einem außerordentlichen Verbandstag, der erst für September 2017 vorgesehen ist, soll die große Reform endgültig abgesegnet werden.

Der Plan sieht vor, dass auf Regionalebene ein Vorstand entsteht, für den gegebenenfalls ein hauptamtlicher Geschäftsführer arbeitet. Auf Kreisebene sollen Beauftragte diverse Aufgaben übernehmen und vor allem darauf achten, dass die Nähe zu den Kommunen erhalten bleibt. Was die Vereine im Kreis Kleve davon halten, wird sich am Samstag in Weeze zeigen. Denkbar ist beispielsweise, dass die Sportler aus dem Südkreis eher zu einer Zusammenarbeit mit den Vereinen aus dem Kreis "Niederrhein-West" (Krefeld und Umgebung) tendieren. Hermann Reynders wird das Meinungsbild in der nächsten Beiratssitzung vortragen.

Laurenz Thissen vom TSV Weeze zählt zu den Befürwortern der Reform. "Für die Sportler und Sportlerinnen bieten regionale Meisterschaften einen zusätzlichen Anreiz, da die Konkurrenz einfach größer ist. Und es ist ja nicht so, dass Kreismeisterschaften im Zuge der Reform unter den Tisch fallen. Da müssen sich die kleineren Vereine, die in der Vergangenheit solche Wettbewerbe ausgerichtet haben, keine Sorgen machen", sagt Thissen, der sich für die Kreis Klever Leichtathleten als Beisitzer engagiert.

Das eigentliche Ziel der Reform liegt auf der Hand: Die Leichtathletik soll wieder einen größeren Stellenwert erhalten.

(RP)
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