Lokalsport Kleves Aufstiegstraum ist wieder geplatzt

Niederrhein · Fußball-Landesliga: Der 1. FC Kleve verlor das Relegations-Rückspiel beim Cronenberger SC klar mit 0:4. Der Gast ist zwar anfangs das bessere Team, leistet sich dann aber zu viele Fehler bei der Defensivarbeit.

 Der Klever Marcel Haeger (l.) - hier im Luftkampf - sorgte mit einem Eigentor für das Cronenberger 2:0.

Der Klever Marcel Haeger (l.) - hier im Luftkampf - sorgte mit einem Eigentor für das Cronenberger 2:0.

Foto: Jürgen Venn

Die Zuversicht im Klever Lager war vor dem Relegations-Rückspiel der Vizemeister der Fußball-Landesliga zwischen dem Cronenberger SC und dem 1. FC Kleve mit Händen zu greifen. Die zahlreichen Anhänger, die ihre Mannschaft nach dem 1:0-Sieg am vergangenen Mittwoch auf den Höhen oberhalb von Wuppertal nicht alleine lassen wollten, zeigten bereits während der langen Anfahrt Flagge. Aus den Seitenscheiben der Autos flatterte in allen möglichen Ausführungen rot-blaues Tuch. Die FC-Fans waren bereit für dieses eine Spiel, an dessen Ende die Saison mit dem Aufstieg in die Oberliga gekrönt werden sollte. Doch der 1. FC Kleve schaffte es auch im vierten Anlauf nicht. Nach dem 1:0-Erfolg am vergangenen Mittwoch auf eigenem Platz gab's gestern eine bittere 0:4 (0:3)-Niederlage in Cronenberg.

Der Klever Trainer Thomas von Kuczkowski schenkte der Mannschaft das Vertrauen, die auch das erste Duell gegen Cronenberg begonnen hatte. Und diese Formation begann anders als vor vier Tagen forsch, setzte die Cronenberger Abwehr in der ersten Viertelstunde permanent unter Druck. Maurice Rybacki hätte nach 70 Sekunden seine Mannschaft in Führung bringen können. Doch er köpfte den Ball freistehend am Fünfmeterraum in die aufnahmebereiten Hände des CSC-Keepers Marcel Langendorf. Zwei Minuten später war es ein Schuss von Levon Kurikciyan, der nach Vorarbeit von Niklas Klein-Wiele das gegnerische Tor verfehlte. Wenig später musste Langendorf nach einem Kurikciyan-Freistoß aus halblinker Position zur Ecke klären. Glück hatte Cronenberg kurz darauf noch einmal, als Maurice Rybacki im gegnerischen Strafraum gegen David Schättler den Ball behaupten konnte, dem Schuss jedoch mit seinem schwächeren Fuß nicht genügend Druck verleihen konnte.

Nach der Klever Drangperiode wachte Cronenberg auf und zeugte den Gästen, wie man die Chancenverwertung effizienter gestalten kann. Mit zwei Distanzschüssen von Lee-David Korkmaz und Ercan Er näherte sich der Gastgeber dem Klever Tor gefährlich. Anschließend landete ein Freistoß an der Latte. Nach einem Klever Ballverlust in der Vorwärtsbewegung kam der Ball dann zu Otman Ötztürk auf die rechte Cronenberger Angriffsseite. Der bediente im ungeordneten Klever Abwehrzentrum Korkmaz - und Cronenberg führte 1:0.

FC-Coach von Kuczkowski reagierte sofort. Er brachte den offensiv-stärkeren Lukas Ehrhardt für Innenverteidiger Hajo Peters, für den wiederum Marcel Haeger von der rechten Außenverteidigerposition ins Zentrum rückte. Die Rochade war keine drei Minuten her, da drückte der neue Mann im Zentrum bei einem Klärungsversuch in höchster Not den Ball unglücklich zum 0:2 ins eigene Tor. Zu diesem Zeitpunkt waren die Platzherren in der Addition beider Spiele in Führung gegangen. Doch noch besaß Kleve gute Karten, weil bereits ein Treffer gereicht hätte, um in die Oberliga zu kommen.

Doch die Theorie wurde durch die Praxis nicht gedeckt. Vielmehr drückte Cronenberg mit klugen Offensivaktionen gegen eine schlecht verteidigende Klever Mannschaft auf das dritte Tor. Eine Minute vor dem Pausengang ließ Philipp Kasperek die FC-Abwehr erneut schlecht aussehen und erhöhte auf 3:0.

Der einsetzende Dauerregen passte zur Stimmungslage beim 1. FC Kleve, dessen Spiel sich immer stärker in Einzelaktionen zerfaserte. Gegen geschickt verteidigende Cronenberger kamen die sich nach wie vor bemühenden Klever Spieler zu keiner wirklich gefährlichen Offensivaktion mehr. Der Deckel war endgültig in der 51. Minute auf dem Topf, als Korkmaz bei einer Flanke von der linken Seite wieder mal ganz allein im Klever Strafraum stand und das 4:0 erzielte. Selbst zu einer Ergebniskorrektur reichte für die Klever in den verbleibenden Minuten nicht mehr.

Nach dem Schlusspfiff des guten Essener Schiedsrichters Torsten Schwerdtfeger, der jede Situation im Griff hatte und alles richtig entschied, sanken die Klever Spieler niedergeschlagen auf den Rasen. Während auf der anderen Seite in die Oberliga getanzt wurde, vergruben die FC-Spieler ihre Gesichter in den Händen oder im Trikot - die Enttäuschung war riesengroß.

(RP)
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