Lokalsport "Goldige Bedingungen" beim Golddorflauf

Niederrhein · 971 Teilnehmer gingen in Winnekendonk bei der zwölften Auflage der Veranstaltung an den Start.

 Martin Funke (links im roten Trikot) vom Homberger TV gewann den Hauptlauf über 10 000 Meter in 34:58 Minuten.

Martin Funke (links im roten Trikot) vom Homberger TV gewann den Hauptlauf über 10 000 Meter in 34:58 Minuten.

Foto: Gerhard Seybert

Moderator Ferdi van Heukelum aus Nütterden sprach von "goldigen Bedingungen" in Winnekendonk. Wie könnte es auch anders sein beim Golddorflauf. Angelockt vom guten Wetter gingen 971 Teilnehmer an den Start, davon rund 200 ganz spontan. Offensichtlich so spontan, dass er in keiner Liste auftauchte, war der Läufer mit der Startnummer 1141 dabei. Bis zum Zieleinlauf nach 10 000 Metern blieb der Erstplatzierte ein Phantom, ein Unbekannter. Hinter der Nummer und einer Zeit von 34:58 Minuten verbarg sich Martin Funke, der für den Homberger TV an den Start geht. Er gab sich bescheiden. "Ich habe in den Osterferien mal ein bisschen trainiert und wollte die Form testen", lautete die Antwort auf die Frage, was ihn erstmals nach Winnekendonk gezogen hat.

"Ja, der war zu schnell", war die Einschätzung seines Verfolgers und damit Zweitplatzierten Björn Temmler. Er lief nach 36:14 Minuten über die Ziellinie - dicht gefolgt von Franc van der Hagen (36:26). Die beiden Männer beglückwünschten sich gegenseitig. Für Temmler vom AS Neukirchen-Vluyn war es "der beste Lauf seit sieben Monaten".

Bei den Frauen erreichte ebenfalls eine Nachmelderin als Erste das Ziel. Bei 41:41 Minuten stoppte die Uhr für Andrea Pfister. "Ich habe mich heute Morgen erst für einen Start entschieden", sagte die 33-jährige Weselerin. Mit einem Sieg hatte sie überhaupt nicht gerechnet. "Ich habe schließlich erst vor einem Jahr mit dem Laufen wieder richtig angefangen", sagte Pfister.

Ähnlich überrascht über ihren Erfolg war Nina Pellens aus Straelen. In 43:00 Minuten landete sie auf dem dritten Platz. "Keine Ahnung, ich bin einfach gelaufen", nannte sie ihr Geheimrezept. Das letzte Mal, dass sie an einer Laufveranstaltung teilgenommen habe, sei in der Kindheit gewesen. Von Hause aus ist sie Handballerin beim SV Straelen. Daneben jogge sie halt noch ein bisschen. "Jetzt hat mich allerdings das Laufen gepackt", sagte die Teilnehmerin mit der Startnummer 549. Ihr nächstes Ziel: ein Halbmarathon.

Längst in der Läuferszene bekannt ist Erika Schoofs, mit Mädchennamen van Dongen. Und dieser sagt den Laufinteressierten alles. In Abwandlung einer Aussage der tschechischen Langstreckenlegende Emil Zatopek heißt es: Fisch schwimmt, Vogel fliegt, van Dongen läuft. Und so eben auch Erika "van Dongen" Schoofs.

In Winnekendonk kam sie leicht abgekämpft ins Ziel, mit einer Minute Verlust zum Vorjahr. Die Zeit von 42:10 Minuten reichte im Klassement der Frauen für den zweiten Platz. "Wenig Training und heute ein Geburtstag mit viel Essen. Geburtstage lassen sich nicht verlegen. Ansonsten bin ich zufrieden", lautete ihr Fazit.

(RP)
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