Fußball Brot und Spiele im Lindendorf

Dem Bau des dritten Rasenplatzes steht nichts mehr im Wege. Die Halderner können schon beim Frühstück dafür sorgen, dass der Sportverein seine "Aktion Platznot" erfolgreich beenden kann. Bäcker Jansen macht's möglich.

Hugo Oostendorp ist nicht nur in der Lage, mit seiner Kettensäge Baumstämme in Gartenskulpturen zu verwandeln. Wenn es sein muss, ist er auch einfach nur der Mann fürs Grobe. Jetzt war der 50-jährige Chef eines Gartenbaubetriebs für den SV Haldern im Einsatz. Am Rande des Lindenstadions — in Nachbarschaft der Schießanlage und der Tennisanlage — hat Oostendorp rund 40 Bäume gefällt.

Damit hat der künstlerisch begabte Mann mit der Motorsäge seinen Teil dazu beigetragen, dass der SV Haldern noch in diesem Jahr den entscheidenden Schritt seiner "Aktion Platznot" unternehmen kann. "Wir haben in Absprache mit der Stadt Rees und dem Kreis Kleve fristgerecht gehandelt. Jetzt bin ich mir fast sicher, dass wir in einigen Monaten mit dem Bau des dritten Rasenplatzes beginnen können", teilte Vorsitzender Heinz Ruitter gestern mit.

Etwas versetzt wird parallel zum Hauptplatz im Lindenstadion ein 60 mal 100 Meter großes Spielfeld entstehen, das damit auch für Meisterschaftsspiele geeignet ist. Aus den Reihen des Vereins haben Manfred Boshuven (stellvertretender Bauamtsleiter der Stadt Hamminkeln), Thorsten Diebels und Dietmar Abel (beide Ingenieure) in Zusammenarbeit mit dem Lohmarer Planungsbüro "Gewecke und Partner" die nötigen Hausaufgaben erledigt.

"HSV-Brötchen" für 35 Cent

"Jetzt schreiben wir Sportplatz-Baufirmen in ganz Deutschland und den Niederlanden an. Und erhoffen uns natürlich ein möglichst günstiges Angebot", sagt Ruitter. Sein Verein hat in der Vergangenheit schon etliche Aktionen gestartet, um das Projekt finanzieren zu können — erinnert sei nur an das "Kuhfladen-Roulette". Weitere werden folgen. Demnächst können die Halderner ihren Sportverein schon beim Frühstück unterstützen. Der örtliche Bäcker erweitert dann seine Produktpalette um das Brot "Der Fußballplatz" sowie die "HSV-Brötchen". Der 750-Gramm-Laib kostet 2,95 Euro — 50 Cent sind für die Finanzierung des neuen Rasenplatzes bestimmt. Und von jedem Brötchen à 35 Cent werden fünf Cent in die "Aktion Platznot" investiert.

Im Sommer sollen dann die Bagger im Lindenstadion anrollen. Das finanzielle Limit für das ehrgeizige Projekt haben die Verantwortlichen des Vereins bei 200 000 Euro angesetzt. Ruitter: "Das ist unsere absolute Schmerzgrenze. Wir hoffen allerdings, dass wir diese unterschreiten können. Vielleicht sogar recht deutlich." Zu wünschen wäre es den Haldernern, die einmal mehr in der Dorfgeschichte alle an einem Strang ziehen. . .

(RP)
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