Lokalsport 1. FC Kleve nimmt sich ein Jahr zum Luftholen

Niederrhein · Fußball: Der Sportliche Leiter des Landesligisten, Georg Kreß, findet ehrliche Worte und korrigiert das Saisonziel.

 Georg Kreß hakt einen Klever Aufstieg in dieser Saison ab.

Georg Kreß hakt einen Klever Aufstieg in dieser Saison ab.

Foto: Evers

Seitdem Georg Kreß Sportlicher Leiter bei den Fußballern des 1. FC Kleve ist, spricht er nach nahezu jedem Meisterschaftsspiel in der Landesliga noch auf dem Platz mit Trainer Thomas von Kuczkowski. Auch Sonntag in Schwafheim war das so. Beide ließen das 1:1 Revue passieren.

Sprechen darüber wollte von Kuczkowski nach dem Abpfiff nicht. Sein Wunsch war es, dass Kreß das Wort ergreift. Und der fand ungewöhnlich ehrliche Worte: "Der Verein hatte in der Vergangenheit trotz der Nicht-Aufstiege vier sehr schöne Jahre. Da tut es jetzt auch einmal gut, wenn man ein Jahr zum Luftholen hat." Der Fußballlehrer, der zu Regionalligazeiten FCK-Trainer war, machte unmissverständlich deutlich, dass der Aufstieg in dieser Saison kein Thema mehr ist.

Eine Maßnahme, die Kreß zuletzt unternahm, bestätigen seine Worte. Er veranlasste, dass die zum Landesliga-Kader gehörenden Stürmer Jan-Luca Geurtz und Marvin Müller die Reserve, die in der Bezirksliga gegen den Abstieg kämpft, verstärken. Von dem Vorschlag soll von Kuczkowski allerdings zunächst nicht angetan gewesen sein. "Als Sportlicher Leiter muss ich aber sehen, dass wir unsere gesamte Abteilung voranbringen. Deshalb habe ich vorgeschlagen, die beiden Spieler zur Reserve abzugeben, ohne dabei die erste Mannschaft zu schwächen." Sowohl Geurtz als auch Müller trafen beim 5:1 gegen den ebenfalls abstiegsgefährdeten SV Hönnepel-Niedermörmter II. "Das macht mich sehr zufrieden", sagte Kreß, dem auch die Leistung der Landesliga-Mannschaft in Schwafheim insgesamt gefiel. Dazu habe Trainer Thomas von Kuczkowski einen wesentlichen Teil beigetragen: "Thomas hat noch einmal viele Register gezogen. Es war eine gute Entscheidung, die Mannschaft zusätzlich schriftlich auf die Partie vorzubereiten und das Abschlusstraining auf die Asche in Rindern, die uns ja auch in Schwafheim erwartet hat, zu verlegen", sagte Kreß."

In der zweiten Halbzeit zeigten die Klever jedenfalls ihre bislang besten Minuten in dieser Saison, wenngleich das phasenweise gute Offensivspiel für zwischenzeitlich große Lücken in der Defensive sorgte. Warum den Schwanenstädtern dieser mögliche Befreiungsschlag aber erst jetzt gelang und nicht bereits eine Woche zuvor beim PSV Wesel, weiß wohl nur die Mannschaft selbst. Kreß stellte eine Vermutung auf: "Nach den nicht sehr zufriedenstellenden Ergebnissen zu Saisonbeginn hat sich die Situation meiner Ansicht nach verselbstständig. Alle sind mit dem Anspruch reingegangen: Das wird schon wieder. Aber man muss schon sagen, dass die Mannschaften, die jetzt oben in der Tabelle stehen, einfach besser sind."

Trainer von Kuczkowski arbeite nun daran, die Mannschaft weiter zu stabilisieren. "Und das macht er gut. Es ist alles absolut intakt", stellt Kreß klar. Die Weichen für die kommende Saison und die Zukunft "werden im Winter ganz in Ruhe gestellt".

(RP)
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