Emmerich Spatenstich fürs weichere Wasser

Emmerich · Gestern erfolgte der Startschuss für das neue Wasserwerk am Kapellenberger Weg. In anderthalb Jahren soll es fertig sein und den Emmerichern weicheres Wasser als bisher liefern. Die Stadtwerke investieren dafür 10 Millionen Euro.

 Jan Ludwig (Aufsichtsratsvorsitzender Stadtwerke), Bürgermeister Johannes Diks, Statdtwerke-Geschäftsführer Udo Jessner und Bauingenieur Ingo ten Brink von der Firma Tönnissen aus Kleve beim obligatorischen ersten Spatenstich.

Jan Ludwig (Aufsichtsratsvorsitzender Stadtwerke), Bürgermeister Johannes Diks, Statdtwerke-Geschäftsführer Udo Jessner und Bauingenieur Ingo ten Brink von der Firma Tönnissen aus Kleve beim obligatorischen ersten Spatenstich.

Foto: Klaus-Dieter stade

Mit einem symbolischen Spatenstich erfolgte gestern der Startschuss für den Neubau des Emmericher Wasserwerks. "Helenenbusch II" soll Ende 2016/Anfang 2017 in Betrieb genommen werden - und dann den Emmerichern auch endlich das lang ersehnte weichere Wasser liefern. Derzeit liegt das Emmericher Wasser bei 18 Grad so genannter "Deutscher Härte". Mit der neuen Aufbereitungsanlage sollen es dann nur noch 12 Grad sein - gut für alle Gerätschaften, die mit Wasser in Berührung kommen. "Und dann wird auch der Tee in Emmerich besser schmecken", versprach Stadtwerke-Chef Udo Jessner.

Etwas mehr als zehn Millionen Euro investieren die Stadtwerke dafür. "Eine Investition für die nächsten 60 Jahre", so Jessner, der einen kurzen Abriss darüber gab, wie "Helenenbusch II" arbeiten wird: Die Brunnen der alten Wasserwerke im Helenenbusch und in Vrasselt werden weiter Bestand haben. Nur wird ihr Wasser jetzt nur neuen Aufbereitungsanlage gepumpt und dort von Schwebstoffen, Mangan und Eisen befreit. Und eben "entkalkt". Nitrat müsse nicht entfernt werden, weil das die Werte in Emmerich nicht nötig machten. "Das hängt auch damit zusammen, weil wir eine hervorragende Zusammenarbeit mit den hiesigen Landwirten haben", sagt Jessner.

Die Schritte von den ersten Planungen bis zur Baugenehmigung ließ Aufsichtsratsvorsitzender Jan Ludwig Revue passieren. Weil es für die Erweiterung des alten, seit 1956 bestehenden Wasserwerks keine Genehmigung der Bezirksregierung gab, musste neu gebaut werden. "Vor sechs Jahren gab es dann die Zustimmung für Helenenbusch II", so Ludwig, der sich vom Neubau nur "positive Wasserstandmeldungen" erhofft.

Bürgermeister Johannes Diks ging in seiner Rede auf die Geschichte der Emmericher Wasserversorgung ein, die erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Rheinstadt erreicht hatte. 1920 waren im gesamten Innenstadtbereich Wasserleitungen verlegt, allerdings nur mit meist einem Hahn für jedes Haus. Immerhin: Beachtliche 750 000 Kubikmeter Wasser wurden damals gefördert. Zum Vergleich: "Helenbusch II" wird voraussichtlich zwei Millionen Kubikmeter an die Emmericher Haushalte liefern - und zwar im gesamten Stadtgebiet. Denn das "neue Kapitel in der Emmericher Wasserversorgung" (Jan Ludwig) beinhaltet auch, dass erstmals alle Emmericher Haushalte Wasser von gleicher Qualität erhalten. Das gilt auch für die Südstaaten, deren Wasser momentan sogar noch etwas härter als das aus dem restlichen Stadtgebiet ist. Praest, Vrasselt und Dornick werden, laut Planung, etwa nach einem halben Jahr an das Netz angeschlossen. Rund zwei Millionen Euro kostet das.

Unter den vielen Gästen aus Politik, Stadtverwaltung und Nachbarkommunen, die gestern nach Klein-Netterden gekommen waren, war auch Johannes Reintjes, der langjährige Geschäftsführer der Emmericher Stadtwerke, der, so Jessner, in der Vergangenheit viel für die Wasserversorgung Emmerichs geleistet habe. Kommentar Seite C 2

(RP)
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