Emmerich Sparkasse Goch: Fusions-Gespräche möglich

Emmerich · Für die Sparkasse Goch-Kevelaer-Weeze gibt es keinen Bedarf, sich mit anderen zusammenzuschließen. Für Gespräche ist sie aber aufgeschlossen.

Emmerich: Sparkasse Goch: Fusions-Gespräche möglich
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Einen Betreff hatte die Einladung nicht. Und man habe "nichts Großes zu verkünden", ließ Sparkassenvorstand Thomas Müller zu Beginn eines kurzfristig anberaumten Pressegesprächs wissen. Zwischen den Zeilen war jedoch herauszuhören, dass Hintergrund des Termins die anhaltenden Mutmaßungen über einen Fusionswillen der Verbandssparkasse waren. Bekanntlich haben die Sparkassen Kleve, Emmerich und Straelen entsprechende Gespräche aufgenommen, Ende diesen Monats soll entschieden werden. Thomas Müller und Vorstandskollege Stefan Eich betonten einmal mehr, für ihr Haus gebe es aktuell keinen Bedarf, sich mit anderen zusammenzuschließen. Deutlicher als bisher formulierten sie jedoch, "für Gespräche stets aufgeschlossen" zu sein. Wenn sie denn gefragt würde, was bislang nicht der Fall gewesen sei.

Bislang galt die "Alleingang-Strategie" für die Goch-Kevelaer-Verbandssparkasse als unantastbar. Ob die Kollegen im Norden und Süden des Kreises die Kooperation deswegen gar nicht erst in Betracht zogen? Dazu Ludger Braam für den Vorstand der Sparkasse Kleve: "Wir haben die Verbandssparkasse nicht in die Sondierungsgespräche einbezogen, weil deren Vorstand wenige Monate vorher mitgeteilt hatte, dass eine Fusion für die Verbandssparkasse kein Thema sei. Dazu war auf die von Vorstand und Verwaltungsrat beschlossene Alleingangsstrategie verwiesen worden. Die drei Sparkassen haben andererseits aber auch betont, dass im Fall erfolgreicher Fusionsverhandlungen die neue Sparkasse (...) offen für etwaige Fusionsgespräche mit der Verbandssparkasse sei."

Die Gocher geben zu, dass die Zeiten für Sparer und Geldinstitute schwierig sind - vor allem wegen der Niedrigzinspolitik. "Noch vor fünf Jahren hätte ich nicht geglaubt, dass wir es mal mit Negativzinsen zu tun bekommen würden", sagte Müller. Dazu die überbordende Regulatorik, der Bürokratismus - der Bereich der Banken gerate zunehmend unter Druck. Wobei die Sparkasse Goch weiter "kerngesund" sei.

Mit einer Eigenkapitalquote von 16,4 Prozent liegen die Gocher deutlich über der durchschnittlichen Quote der Sparkassen (rund 13 Prozent). "Jede Menge Luft" habe man da, bis die Stabilität gefährdet sei. Einen Bedarf, selbst in puncto Fusion aktiv zu werden, gebe es also nicht. Wohl aber würde man zuhören, wenn man denn gefragt würde. "Es gibt viele Gedanken, die man sich machen kann", deutete Müller an. Und sogar, dass man "einer intelligenten Fusionslösung nicht abgeneigt" sei.

(nik)
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