Rees Sozialamt soll aufs Niag-Gelände

Rees · Die Stadt Rees möchte für 2,5 Millionen Euro das geplante Dienstleistungsgebäude auf dem Areal kaufen, um Teile der Verwaltung auszulagern. So könnten Platzprobleme gelöst und das Projekt des Investors angekurbelt werden.

 Blick auf den geplanten Komplex am alten Niag-Gelände. In einem der Gebäude könnte der Fachbereich 5 untergebracht werden.

Blick auf den geplanten Komplex am alten Niag-Gelände. In einem der Gebäude könnte der Fachbereich 5 untergebracht werden.

Foto: Firma Hüls

Vor gut vier Jahren hatten die Reeser Werbegemeinschaft und das Wirtschaftsforum einen Vorschlag gemacht, der schnell wieder zu den Akten gelegt wurde: Das Reeser Rathaus sollte komplett auf das alte Niag-Gelände ziehen. Die Idee war zu einem Zeitpunkt aufgebracht worden, als immer noch die Vision von einem kompletten Einzelhandelscenter an dieser Stelle im Raum stand. Bekanntermaßen haben sich diese Pläne in der Zwischenzeit zerschlagen.

Stattdessen gibt es für das Niag-Areal ein Konzept von Wohnen, Dienstleistung und kleinteiligem Einzelhandel. Und möglicherweise auch mit einem Gebäude, in dem nun zumindest Teile der Reeser Stadtverwaltung untergebracht sind. Denn genau darüber hat der Rat vor kurzem in nichtöffentlicher Sitzung beraten.

Nach Informationen der RP beabsichtigt die Stadt Rees für 2,5 Millionen Euro den geplanten Dienstleistungskomplex auf dem ehemaligen Niag-Gelände zu erwerben, um den Fachbereich 5 - Arbeit und Soziales - dorthin auslagern zu können. Dem Vernehmen nach hat die Politik jetzt die Verwaltung damit beauftragt, eine entsprechende Absichtserklärung mit dem Investor, der Firma Hüls aus Bocholt, zu schließen. Für das kommende Jahr sollen die benötigten Haushaltsmittel eingeplant werden. Da die Stadt Rees bereits Eigentümerin des Niag-Geländes ist, könnte das Areal an den Investor verkauft oder mit dem Kaufpreis verrechnet werden, so dass dann noch eine Investition von 1,5 Millionen Euro für die Stadt anstünde.

Mit einem solchen Schachzug könnten gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden. Denn zum einen würde die Stadt Rees die Platzprobleme ihrer Verwaltung lösen sowie ihren Service verbessern und zum anderen das Projekt des Investors ankurbeln und beschleunigen.

Tatsächlich gibt es schon seit längerem Klagen über die Platzverhältnisse in der Reeser Verwaltung. Seit gut elf Jahren ist das Jobcenter in einem Provisorium an der Empeler Straße bei Holzum angesiedelt. Die Räumlichkeiten, die in einem Flachdachgebäude untergebracht sind, gelten nicht als optimal. Im Sommer heizen sie sich stark auf, im Winter muss die Heizung auch Hochtouren laufen. Außerdem sind die Räume auch nicht barrierefrei.

Auf dem ehemaligen Niag-Gelände wären sie hingegen in zentraler Lage für die Kunden besser erreichbar. Und der gesamte Fachbereich 5 wäre dann auch konzentriert an einer Stelle untergebracht und nicht wie bisher auf mehrere Punkte verteilt.

Nicht zuletzt hätte das Vorhaben aber auch für den Investor Vorteile. Wenn die Stadt den Dienstleistungskomplex kauft, wäre dadurch die komplette Baufinanzierung gesichert, mit den Bauarbeiten könnte unmittelbar nach Erlangung der Planreife begonnen werden. Das Baurecht soll im kommenden Jahr vorliegen.

Noch ist nichts endgültig entschieden. Der Rat hat bislang nur einen so genannten "Letter of Intent", eine Absichtserklärung auf den Weg gebracht. Detaillierte Planungen müssen in den Fachausschüssen beraten werden.

(RP)
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