Emmerich Sigi Peters ist neuer König der Borussen

Emmerich · Der 34-Jährige setzte sich am Schießstand am Bölt gegen Mitbewerber Franz Feyen durch.

 Sigi Peters wird nach seinem Sieg gefeiert.

Sigi Peters wird nach seinem Sieg gefeiert.

Foto: Markus van Offern

Sigi Peters konnte sein Glück kaum fassen. Mit dem 19. Schuss fiel der Vogel von der Stange und er wurde neuer König der Borussiaschützen. Der 34-jährige Rechtsanwalt strahlte, als seine Kameraden ihn auf die Schulter hoben. "Das wurde ihm schon in die Wiege gelegt, von klein auf ist er begeisterter Schütze", freute sich Ehefrau und Königin Melanie mit ihm. Auch zwei Kinder, Henry und Marlene, gehören zu der königlichen Familie. Sigi Peters ist Gründungsmitglied und von Anfang an Zugführer des "glorreichen 19. Zuges", der in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen feiert. Seine Zugkameraden verliehen ihm dafür als Überraschung einen riesigen Orden.

Zwei Königsbewerber standen am Schützenfestmontag am Schießstand am Bölt. Für Franz Feyen, 63-jähriger Gastronom von "Franz in der Societät", war es ebenso wie für Sigmar Peters der zweite Versuch. "Die brauchen etwa 20 Schuss", hatte Schießmeister und Vogelbauer Franz Arntzen vorhergesagt. Da er zum ersten Mal die vier Vögel für die verschiedenen Wettbewerbe gebaut hatte - Tochter Marielle hatte sie kunstvoll bemalt - hatte er vorher einen Testvogel am Schießstand ausprobiert. Und so war seine Vorhersage recht genau. "Beide schießen sehr gut", lobte er die Königsanwärter. "Wir haben den König", sangen die Kameraden lautstark, als der Vogel fiel.

 Nach dem Ausruf "Achtung! Feuer frei!" hielten sich alle die Ohren zu, als die Stadtgarde den Kanonenschuss abfeuerte.

Nach dem Ausruf "Achtung! Feuer frei!" hielten sich alle die Ohren zu, als die Stadtgarde den Kanonenschuss abfeuerte.

Foto: van Offern Markus

Die Krone für die Gäste schoss Josef Kremer, dem die Borussiaschützen für seine tatkräftige Hilfe am Bölt dankten. Den Kopf schoss Jürgen Arntz (12. Zug), den Reichsapfel Klaus Frentjen (11.), das Zepter Heinz Rudolf Heering (14.), den rechten Flügel Werner Benning (14.) den linken Tim Roosendahl (19.).

Am Freitag begann das 170. Schützenfest für die Borussia-Herren mit einem Grillabend und dem Schießen der ehemaligen Majestäten am Kapaunenberg. Hier setzte sich Günter Dormann, ehemaliger Direktor der Borussia-Schützengesellschaft, als Sieger durch. Die Damen trafen sich in der Societät. Am Sonntag fand beim Kinderfest am Bölt das Schießen für Jungen und Mädchen ab zwölf Jahre statt. Neuer Jungschützenkönig wurde der 13-jährige Leon Rüttermann, der am Montag im großen Umzug mitlaufen durfte. "Dafür habe ich extra schulfrei bekommen", freute sich der Gesamtschüler.

Der Montag begann mit einem Ständchen am Altenheim in der Burgstraße. Gegen 9.30 Uhr traten die Borussia-Schützen dann traditionsgemäß am Alten Markt an. Bataillonskommandeur Albert Mosterts begrüßte - hoch zu Ross - das Königspaar Irene und Karl Janssen und die Ehrengäste, darunter Bürgermeister Peter Hinze. "Alle mit einem Lächeln auf den Lippen und frohem Sinn, ziehen wir gleich zum Kapaunenberg hin", reimte Mosterts und bedankte sich bei Familie Hebben für viele tolle Jahre. "Hilfsbereit und kameradschaftlich wurden wir am Kapaunenberg empfangen. Tipps und Hilfe bekamen wir vom Direktor bis zum letzten Schützen. Ich glaube, dass ist der Beginn einer wunderschönen Freundschaft", sagte der Bataillonskommandeur, der sich wünschte, dass die Emmericher Bürger sich ein Beispiel an Rees nehmen würden, wo zum Schützenfest alles mit Fähnchen geschmückt war.

Das Königspaar nahm die Ehrungen vor: Seit 65 Jahren gehört Christian Beckschäfer den Borussiaschützen an, er wurde auch zum Leutnant befördert. Außerdem bedankte sich Bataillonskommandeur Albert Mosterts bei "Hänske" Böcker, der zum letzten Mal als Tambourmajor des Vrasselter Spielmannszuges antrat.

(moha)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort