Emmerich Selbsthilfegruppe soll entstehen für Muskelerkrankung

Emmerich · Unter Muskelerkrankungen versteht man alle neuromuskulären Erkrankungen. Nach einer Klassifikation nach Walton gibt es 800 Formen. Der Volksmund nennt sie Muskelschwund: ein wesentliches Krankheitszeichen, das bei sehr unterschiedlich verlaufenden Erkrankungen auftritt. Es können wenige Muskelgruppen begrenzt betroffen sein, oder je nach Erkrankungsform, die gesamte Muskulatur.

Christel Eren leidet seit acht Jahren an primärer Lateralsklerose. Die Krankheit gehört zu einer als Motoneuronen-Krankheiten (MND) bezeichneten Gruppe. Sie sind fortschreitende neurodegenerative Erkrankungen, bei denen der allmähliche Tod der Zellen der Motoneuronen in Gehirn und Rückenmark den wichtigsten Prozess darstellt. "Mit der Zeit stellte sich bei mir das Gefühl der Vereinsamung ein, ich hatte keinen Kontakt zu Menschen mit demselben oder ähnlichen Schicksal", sagt Eren. Aus dem Gefühl heraus stammt die Idee der Gründung einer Selbsthilfegruppe für Betroffene und Angehörige. "Es ist wichtig, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Ob als Betroffener oder als Angehöriger, es kommt eine Flut von Anträgen und Informationen auf einen zu", sagt Gudrun Gladis, Frau des betroffenen Dieter Gladis.

Freunde und Nachbarn spendeten zwar Trost, aber wirkliches Verständnis könnten sie nicht aufbringen, sagt Gladis. Daher sei eine Selbsthilfegruppe für Kleve und Umgebung längst überfällig. "Unser Ziel ist es, eine lockere, funktionierende Gemeinschaft zu erschaffen, bei der wir das Programm gemeinsam planen", sagt Eren. Stattfinden sollen die Treffen in den barrierefreien Räumen des SOS-Kinderdorfes an der Kalkarer Straße. Bei Fragen kann Bärbel Vick, Lohstätte 4 in Kleve, Ruf 02821 780012, kontaktiert werden (Internet: www.selbsthilfe-kleve@paritaet-nrw.org)" target="_blank" rel="nofollow">www.selbsthilfe-kleve@paritaet-nrw.org).

(RP)
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