Rees Seit 70 Jahren in der Feuerwehr

Rees · Für Günter Buckermann stand jetzt beim Löschzug Bienen eine ganz besondere Auszeichnung an.

 Günter Buckermann (vorne, 6.v.r.) gehörte zu den Jubilaren, die am Samstag beim Löschzug Bienen ausgezeichnet wurden.

Günter Buckermann (vorne, 6.v.r.) gehörte zu den Jubilaren, die am Samstag beim Löschzug Bienen ausgezeichnet wurden.

Foto: markus van offern

Kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs, im Jahr 1946, war Günter Buckermann in den Löschzug der Feuerwehr Bienen eingetreten. "Ich war erstmal sehr dankbar, dass ich den Krieg heil überstanden habe und wollte etwas Gutes tun", erklärt Buckermann seinen Eintritt. So kurz nach dem Krieg war die Hauptaufgabe der Feuerwehr damals der Wiederaufbau von Gebäuden und die Reparatur von Geräten. "Alles war kaputt. Wir mussten das alte Spritzenhaus wieder aufbauen und auch die Spritze wieder in Betrieb setzen", erinnert sich der Feuerwehrmann, der mittlerweile seit 30 Jahren in der Ehrenabteilung ist.

1947 besuchte der Bienener dann einen Maschinistenlehrgang. "Ich erinnere mich noch, dass es dort immer Maisbrot zu essen gab." Sein neu erworbenes Wissen konnte er dann auch im selben Jahr bei einem Brand in Androp noch in die Praxis umsetzen. Ab da folgten viele Einsätze. Besonders einprägend war ein Erlebnis bei einem Brand in Esserden, bei dem ein Familienvater zunächst seine Familie erschossen und dann die Garage angezündet hatte sowie ein Großbrand in Millingen, bei dem viele Tiere ums Leben kamen. "Trotz dieser Erfahrungen hat mir die Arbeit immer großen Spaß gemacht", so Buckermann.

Für seine 70-jährige Mitgliedschaft im Löschzug wurde er am Samstag bei der Jubilar-Ehrung im Feuerwehrhaus ausgezeichnet. Damit waren die Urkunden und Abzeichen aber längst nicht verteilt, denn auf der Liste standen noch eine Reihe weiterer Kameraden, die für ihr langjähriges Engagement für die Feuerwehr ausgezeichnet wurden. Dabei betonten Zugführer Paul Schmitz und Bürgermeister Christoph Gerwers, der die Ehrenabzeichen überreichte, wie wichtig auch das Engagement der Ehefrauen ist: "Hinter jedem guten Feuerwehrmann steht eine starke Frau." Das Ehrenabzeichen in Silber für 25-jährige Mitgliedschaft erhielten Josef Ricken und Wilhelm Beenen, die beide 1991 eingetreten waren. Beenen wurde zudem aus Altersgründen in die Ehrenabteilung aufgenommen.

Ein goldenes Ehrenabzeichen bekam Klaus Buckermann. Er ist seit 35 Jahren aktiv und mittlerweile Gerätewart des Löschzugs. Auch er hat in den Jahren viele Einsätze erlebt. Besonders gefährlich war ein Einsatz in Grietherbusch während des Hochwassers. "Wir haben gerade die Wehr kontrolliert, als sie gebrochen ist. Wir konnten uns gerade noch ins Boot retten. Das hätte auch schief gehen können", erinnert sich Klaus Buckermann. Auch Karl Köster ist seit 35 Jahren bei der Feuerwehr, aus gesundheitlichen Gründen war er aber 2011 in die Ehrenabteilung aufgenommen worden und erhielt dadurch nicht das Ehrenabzeichen. "Es gibt aber die Möglichkeit für ihn, wieder aktiv zu werden, da es ihm erfreulicherweise gesundheitlich wieder besser geht. Er erhält die Auszeichnung in fünf Jahren", erklärte Wehrmeister Hans-Gerd Thiel. Karl-Heinz Westerhoff wurde für seine 50-jährige Mitgliedschaft geehrt.

Durch eine Neuerung des Verbandes der Feuerwehr werden ab diesem Jahr auch die Feuerwehrmänner geehrt, die sich seit zehn und vierzig Jahren bei der Feuerwehr engagieren. "Das hat den Hintergrund, dass die Kameraden dadurch eher für ihre Arbeit und ihr Engagement geehrt werden und nicht erst 25 Jahre warten müssen", erläuterte Thiel. Im ganzen Stadtgebiet gibt es durch diese Neuerung fast 100 Ehrungen, am Samstag konnte Thiel zehn Kameraden für ihr zehnjähriges Engagement und elf Kameraden für 40 Jahre bei der Feuerwehr ehren.

Um die Zukunft muss sich der Löschzug in Bienen keine Sorgen machen: Zwei neue Mitglieder wurden als Feuerwehrmannanwärter aufgenommen: Maximilian Hünnekes und Christian Wickermann.

(jule)
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