Rees Schützen dürfen über Kreisstraße ziehen

Rees · Die Mehrer Bürgerschützen haben sich mit dem Kreis Kleve auf einen Kompromiss geeinigt. Sie dürfen wieder ihren angestammten Weg zur Vogelstange einschlagen. Für Absperrungen sorgen sie selbst. Das Schützenfest startet an diesem Freitag.

 Die Mehrer Schützen dürfen jetzt doch wieder über die Heresbachstraße marschieren. Mit dem Kreis gab's einen Kompromiss.

Die Mehrer Schützen dürfen jetzt doch wieder über die Heresbachstraße marschieren. Mit dem Kreis gab's einen Kompromiss.

Foto: Klaus-Dieter Stade

"Juchuuu" heißt es seit Mittwochabend in dicken, fetten Buchstaben auf der Internetseite des Bürgerschützenvereins Mehr. Die Freude beim BSV ist groß, nachdem sich die Schützen mit dem Kreis Kleve nun fast in letzter Minute noch auf einen Kompromiss einigen konnten. Sie dürfen jetzt doch beim Schützenfest über die Kreisstraße marschieren, so wie es jahrzehntelang - seit 1949 - Tradition war.

Wie berichtet, hatte das der Kreis Kleve in diesem Jahr zunächst abgelehnt. Aus Sicherheitsgründen, wie es hieß. Stattdessen sollten die Schützen über den wesentlich schmaleren Geh- und Radweg entlang der Heresbachstraße zur Vogelstange in den Bellinghovener Wald laufen. Das hatte bei den Vertretern des Brauchtums für Unmut und Unverständnis gesorgt, weil Schützen und Tambourcorps so ihre Parade ad absurdum geführt sahen. Schließlich läge ja deren Sinn darin, sich der Bevölkerung möglichst prachtvoll zu präsentieren und nicht in Zweierreihen ohne großartigen Platz für Zuschauer hintereinander her zu laufen.

Die Erleichterung ist deshalb umso größer, dass es am Mittwoch nun doch noch zu einer Lösung kam. Sie sieht vor, dass die Schützen über die Heresbachstraße marschieren dürfen. Der BSV sorgt während der Parade für Absperrungen im Dorf und in Höhe des Evangelischen Friedhofs bei Mehrhoog, die dann im Anschluss sofort wieder abgebaut werden. "Die Parade wird etwa sieben bis acht Minuten dauern", schätzt Christian Reßing.

Der Vizepräsident des BSV hält mit seiner Freude nicht hinterm Berg. "Auch wenn es für uns etwas mehr Aufwand bedeutet, freuen wir uns riesig, dass sich der Kreis auf einen Kompromiss eingelassen hat." Zahllose Telefongespräche und mehrere Anhörungen waren dafür nötig. Die Stadt Rees und der Bezirksdienst der Polizei hätten an einem Strang gezogen. Zudem hatte sich auch Ratsmitglied Lothar Krassa in besonderem Maße für die Schützen eingesetzt.

Jetzt kann das Schützenfest also wie gewohnt über die Bühne gehen. Die Frage dabei lautet: Wer wird Nachfolger des Königspaares Franz und Gaby Rauchut? Los geht's mit dem Familienfest am heutigen Freitag um 15 Uhr bei Kaffee und Kuchen im und am Zelt inklusive des Kinderschützenfestes. Um 21 Uhr steigt die Disco im Festzelt.

Am Samstag um 18 Uhr ziehen alle Züge zur Einholung des Throns und zur Gefallenen-Ehrung mit Kranzniederlegung zum Ehrenmal. Dem schließt sich der Große Zapfenstreich auf dem Dorfplatz an. Später wird im Zelt getanzt.

Am Sonntag um 13.30 Uhr holen die Züge den amtierenden König Franz mit seiner Königin Gaby ab und ziehen dann zur Vogelstange im Wald - hier stehen auch Beförderungen, sowie das Preis-und Vizekönigsschießen an.

Am Montag ist es dann soweit: Die Schützen machen sich um 9 Uhr zum Prinzen- und Königsschießen vor dem Zelt auf. Mit der Abholung des neuen Hofstaates um 18.30 Uhr, sowie der Inthronisation und der Parade in der Dorfmitte setzt sich das Programm des Schützenfestes in Mehr fort. Um 20 Uhr schließt sich der Krönungsball mit der Tanzband "Mainstreet" und der Ehrung der Jubilare des Bürgerschützenvereins Mehr an.

Für die musikalische Unterhaltung während des Schützenfest-Programms sorgen zudem die Partyband Splash, das Tambourcorps Mehr namens Die Wacht am Rhein und das Blasorchester Bislich.

(RP)
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