Emmerich Samstag: Aktionstag der Gefäßmediziner

Emmerich · Albert Einstein, Thomas Mann und Charles de Gaulle sind an einem geplatzten Aorten-Aneurysma gestorben. Unter einem Aneurysma versteht man die Erweiterung einer Schlagader (Arterie). Aneurysmen können angeboren sein oder sich im Laufe des Lebens bilden. Alkoholmissbrauch und Rauchen verstärken das Risiko.

Die Hauptgefahr besteht darin, dass ein solches Aneurysma plötzlich aufplatzt und es zu einer inneren Verblutung kommen kann. Am häufigsten ist von einer solchen Aussackung die Bauchschlagader betroffen. Dieses Krankheitsbild wird als Bauchaorten-Aneurysma (BAA) bezeichnet.

Die Gesellschaft für Gefäßchirurgie setzt sich mit einem alljährlichen bundesweiten Aktionstag für das Ultraschall-Screening als Präventionsmaßnahme ein. Das Gefäßzentrum am Marien-Hospital Wesel unterstützt diese Initiative und veranstaltet am Samstag, 4. Juni, 10 bis 12 Uhr, ein kostenloses BAA-Screening in der Emmericher Senioreneinrichtung St. Augustinus (Willibrordstraße 15, unmittelbar am Krankenhaus). St. Augustinus gehört - wie das St. Willibrord-Spital und das Marien-Hospital - zur pro homine.

Dr. Jürgen Hinkelmann, Chefarzt der Gefäßchirurgie an der Weseler Klinik, und seine Oberärzte führen die einfache und schmerzfreie Vorsorge-Untersuchung per Ultraschall durch und beantworten Fragen zu Verfahren der modernen Gefäßoperationen. Das Ausschalten der meisten Gefäßerweiterungen ist minimal-invasiv durch das Einbringen von Stentprothesen möglich. Große Operationen sind nur noch relativ selten erforderlich, die meisten Patienten gehen nach wenigen Tagen wieder nach Hause.

Drei von 100 Männern über 65 Jahre haben eine krankhafte Erweiterung der Bauch-Aorta, die überwacht werden sollte. Bei einem von 100 Patienten ist eine umgehende Behandlung notwendig. Frauen haben ein niedrigeres Risiko, sollten aber beim Vorliegen von Risikofaktoren ebenfalls untersucht werden. Grob geschätzt dürften alleine im Raum Emmerich ca. 50 bis 100 Bürger an einer solchen Aussackung der großen Körperschlagader erkrankt sein, so Dr. Hinkelmann.

(RP)
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