Interview Rüdiger Hoffmann "Rheinländer lachen so laut, dass ich vom Stuhl kippe"

Emmerich · Der Entdecker der Langsamkeit kommt ins Stadttheater: Am Sonntag, 13. September, ab 20 Uhr, präsentiert Rüdiger Hoffmann sein zehntes Comedy-Programm "Aprikosenmarmelade". Letzte Karten gibt es im Vorverkauf beim Theaterbüro.

Sie treten am Sonntag, 13. September, in Emmerich auf. Am selben Tag finden dort die Bürgermeisterwahlen statt. Worauf sollen die Emmericher unbedingt achten, wenn sie ihr Kreuzchen machen???

Rüdiger Hoffmann Wählen zu gehen ist wichtig! Daher hoffe ich, dass viele Emmericher ins Wahllokal gehen und ihr Kreuzchen machen. Im Anschluss können sie sich dann auf einen schönen Abend mit mir im Stadttheater freuen.

Mit welchem Slogan würden Sie für sich als Bürgermeister werben?

Hoffmann "Ja, hallo erstmal... Ich weiß gar nicht, ob sie es wussten..." Einen Bürgermeister Hoffmann wird es aber wohl nicht geben. Mir reicht es, wählen zu gehen und die aktuellen politische Diskussionen zu verfolgen.

Wie politisch ist Ihr zehntes Live-Programm "Aprikosenmarmelade"???

Hoffmann Wissen Sie, ich bin kein Kabarettist, der die politischen Geschehnisse in seinem Programm aufbereitet. Ich bin Stand-up-Comedian, erzähle auf der Bühne meine Geschichten und spiele auch gern mal ein kleines musikalisches Stück.

Im Pressetext steht, dass es in Ihrem Programm "keine Drogen und keinen Gruppensex" gibt. Warum sollen die Zuschauer denn dann überhaupt ins Stadttheater kommen???

Hoffmann Ich habe mich immer bemüht, nicht das Selbe noch mal in Grün zu machen. Ich versuche nichts zu kopieren, sondern neue, andere Geschichten zu erzählen. In den letzten Programmen habe ich viel ausprobiert. Ich bin oft in verschiedene Rollen geschlüpft. Da gab es weniger vom typischen Rüdiger Hoffmann zu sehen. Beim aktuellen Programm gehe ich zurück zu den Wurzeln. Da bin ich so, wie man mich von Anfang an kennt: ein Geschichtenerzähler, der im weißen Hemd auf die Bühne geht und seine Geschichten aus dem Alltag erzählt. Ganz ohne Drogen und Gruppensex.

Sie sind Westfale. Was wissen Sie über Emmerich und den Niederrhein?

Hoffmann Bisher noch nicht viel, aber das werde ich natürlich ändern. In der Regel reise ich einen Tag vor dem Auftritt an. Dann gehe ich immer zwei, drei Stunden durch die Stadt und sammele Eindrücke. Das ist ja das Tolle an meinem Job. Ich kann so vieles sehen und erleben. Und wenn mich dann einer mit "Hallo erstmal..." anspricht, antworte ich freundlich und denke: "Was sind das nette Leute hier."

"Wetten, dass..?" gibt es nicht mehr. Aber könnten Sie anhand der Zuschauerreaktionen erkennen, in welchem Bundesland Sie gerade auftreten?

Hoffmann Ja, es gibt schon starke Unterschiede. Die Bayern lieben die Schenkelklopfer, der Osten mag es lieber schlüpfrig, und die Rheinländer lachen so laut, dass ich fast von meinem Stuhl kippe. Der Norddeutsche ist dafür eher der stille Lacher, der Genießer! Ich finde es schön, dass die Reaktionen überall anders sind.

Viele Stand-up-Comedy-Fans der ersten Stunde sind mit Ihnen in den letzten 20 Jahren gereift. Wie machen Sie die junge iPhone- und YouTube-Generation auf Ihr Schaffen aufmerksam?

Hoffmann Selbstverständlich poste ich regelmäßig bei Facebook. Ich denke, insbesondere die jüngere Generation möchte gern 24 Stunden hinter die Kulissen der Prominenten schauen. Da wir in der Lage sind, selbst zu bestimmen, was wir den Fans zeigen möchten, finde ich das eine gute Sache. Am meisten fasziniert mich aber das Feedback der Leute auf Postings und Auftritte. Hier bekomme ich immer wieder neue Anregungen, die ich dann in meinem Programm umsetze.

MICHAEL SCHOLTEN FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

(RP)
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