Emmerich Rückenwind für "Variante ten Brink"

Emmerich · Die Eltener Bürgerinitiative "Rettet den Eltenberg" hat gestern Abend in der Ratssitzung eine Liste mit beinahe 5000 Unterschriften übergeben. Der Rat will sich nun dafür einsetzen, dass die Bahn den Eltenberg nicht antastet.

Bürger fordern: "Rettet den Eltenberg"
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150 Stühle hatte die Stadtverwaltung in das PAN schaffen lassen, damit die erwartete Zuhörermenge auch Platz nehmen konnte. Aber das reichte nicht aus. Die Eltener waren mit zwei Bussen gekommen, viele mit dem Pkw. Das Ziel war klar: Sohnie Wernicke sollte viele BI-Mitglieder im Rücken haben, wenn er die Unterschriftenliste übergibt.

4000 Unterschriften stammen aus Elten, die restlichen vielfach von Eltenern, die jetzt woanders wohnen. "Da haben Leute unterschrieben, die jetzt in Australien oder Südafrika leben", so Wernicke. Und er sagte, dass es ein Gespräch mit Bahn, dem Landesbetrieb Straßen NRW sowie der Emmericher Politik und Verwaltung über die Gleisbaupläne für Elten geben wird. Vermutlich schon am 24. Februar.

Was die Emmericher Politiker jetzt erreichen wollen, kristallisierte sich nach einer mehr als einstündigen Debatte heraus: Die Variante von Johannes ten Brink, die ein "Anknabbern" des Eltenberges verhindern soll und zudem eine Ortsumgehung für Elten möglich macht, soll von der Bahn und von "Straßen NRW" bevorzugt geprüft werden. Das ist bislang nicht der Fall gewesen — und es klang an, dass die Politik in Emmerich bislang die Lage bei der Bahn falsch eingeschätzt hat. Sie ging davon aus, dass sie gleichberechtigt neben der bisherigen geprüft wird.

Klar wurde gestern auch, dass der Emmericher Rat nicht der wichtigste Spieler im Poker um die Trassenführung in Elten ist. Das sind die Bahn und der Landesbetrieb Straßen NRW, der für den Bau neuer Straßen zuständig ist. "Aber wir können unsere Kontakte in Land und Bund nutzen, um Druck zu machen", so Udo Jessner (SPD). Das könnten beispielsweise die Bundestagsabgeordneten tun. "Barbara Hendricks als neue Ministerin. Und ich habe mir sagen lassen, dass auch Ronald Pofalla gute Beziehungen zur Bahn haben soll", so Jessner süffisant.

Die Emmericher Politik will noch vor Beginn des Planfeststellungsverfahrens den Versuch unternehmen, bei der Bahn die "ten-Brink-Variante" durchzubekommen.

Eltens Ortsvorsteher Albert Jansen hofft zudem, dass durch die weitere Beteiligung von Behörden der Plan der Bahn, in den Eltenberg hineinzugraben, platzt. "Was sagt wohl die Umweltverträglichkeitsprüfung dazu? Und was der Landeskonservator, wenn dieses besondere Monument in Teilen abgegraben wird?"

(RP)
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