Emmerich Rocker an Schlägerei beteiligt

Emmerich · Massenschlägerei zwischen zwei verfeindeten libanesischen Großfamilien

Am Mittwoch war es in Erkrath zwischen zwei Mitgliedern zweier verfeindeter libanesischer Großfamilien zu einem Streit um einen Parkplatz gekommen. Binnen weniger Minuten kam es zu Handgreiflichkeiten und nachdem weitere Familienmitglieder aus dem Eiscafé und einem benachbarten Internetcafé hinzugeeilt waren, kam es zu einer Massenschlägerei. Als die von Anwohnern alarmierten Polizeikräfte eintrafen, sahen sie sich bis zu 40 gewaltbereiten und aggressiven Personen gegenüber.

Nach Angaben der zuständigen Kreispolizei Mettmann hätten sich innerhalb der beiden libanesischen Familien auch Mitglieder der Hells Angels befunden. Löhe: "Es sollen entsprechende Abzeichen erkannt worden sein. Es handelt sich offensichtlich um Mitglieder des Chapters in Goch." Tags darauf äußerte er sich auf RP-Nachfrage konkreter: "Einer der Beteiligten ist Beamten und Zeugen vielfach persönlich bekannt und er stammt aus Goch."

Bereits im März hatte es in Mettmann einen Sondereinsatz der Polizei gegeben, bei dem es um ein Rockertreffen ging. Damals hatten sich laut Polizeimeldung "eine größere Anzahl von Mitgliedern des Hells Angels Motorcycle Club (HAMC) Goch in einer Bar im Hochdahler Stadtgebiet" treffen wollen. Die Folge waren umfangreiche Personen- und Fahrzeugkontrollen.

Dennoch verwundert die Tatsache, dass der Mettmanner Polizeisprecher jetzt von einem "Gocher Chapter" spricht. Im November des Jahres 2014 hatte die Staatsanwaltschaft Kleve bestätigt, dass die Hells Angels zum damaligen Zeitpunkt in der Stadt Goch aktiv waren. Sieben Rocker waren festgenommen worden, unter den Inhaftierten waren zwei führende Mitglieder des Gocher Hells-Angels-Clubs. Ein Szene-Kenner hatte deswegen gefolgert: "Damit ist das Ding für die Hells Angels in Goch gelaufen." Das sah auch eine Polizeisprecherin so: "Die Inhaftierungen beeinträchtigen das Gocher Charter."

In dieselbe Richtung gehen die gestrigen Aussagen des Pressesprechers der Kreispolizei, Manfred Jakobi: "Auf einer im Internet einsehbaren Karte der Hells Angels ist durchaus zu sehen, dass Goch mit einem Fähnchen markiert und somit ein Chapter aufgeführt ist. Fakt ist aber auch, dass es laut unserem Kenntnisstand hier keinen offiziellen Treffpunkt oder ein Clubhaus gibt." Dass sein Amtskollege aus Mettmann so deutlich von Gocher Hells Angels gesprochen habe, erklärte Jakobi wie folgt: "Natürlich gibt es Mitglieder der Hells Angels, die hier im Kreis wohnen, das ist uns auch bekannt." Feste Strukturen gebe es vor Ort aber keine.

(RP)
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