Emmerich Rhein: Pro Stunde zwei Zentimeter weniger

Emmerich · Hochwasser geht zurück, Treibgut bleibt. Es wird erst abtransportiert, wenn die Deiche trocken sind.

 Holger Friedrich vom Deichverband

Holger Friedrich vom Deichverband

Foto: mvo

Das Hochwasser, das vor allem am letzten Wochenende viele Schaulustige an die Deiche und Rheinpromenaden zog, ist auf dem Rückmarsch. Der Scheitelpunkt in Emmerich war am frühen Mittwochmorgen mit 8,01 Meter erreicht. Seitdem ist er um gut einen Meter gefallen und geht weiter zurück. "Wir verzeichnen hier momentan einen Rückgang von zwei Zentimetern pro Stunde", erklärte gestern Holger Friedrich.

Der Geschäftsführer des Deichverbandes Bislich-Landesgrenze ist mit den Einsätzen rund um das Hochwasser zufrieden: "Die Meldeketten haben funktioniert, alle beteiligten Organisationen und Behörden haben gut zusammengearbeitet. Das war für uns eine gute Übung." Sorge habe einzig das Treibgut bereitet. Weil sich einige Rheinschiffer nicht an die Geschwindigkeitsvorschriften, die bei Hochwasser gelten, gehalten hätten, bestand insbesondere im Bereich zwischen Bislich und Haffen die Gefahr, dass die Deiche Schaden nehmen - vor allem, wenn der Rheinpegel noch weiter gestiegen wäre.

Doch Schäden sind durch die Deichwachen, die momentan im Einsatz sind, bislang noch nicht festgestellt worden. Friedrich hofft, dass das auch so bleibt, denn noch ist das gesamte Ausmaß der Hochwasserfolgen nicht überschaubar, da viele Flächen immer noch überschwemmt sind. Das angeschwemmte Treibgut wird übrigens noch einige Tage liegen bleiben müssen. "Wir können es erst mit schwerem Gerät abtransportieren, wenn die Deiche trocken sind", so Friedrich.

Eine Konsequenz aus dem jetzigen Hochwasser hat der Deichverband Bislich-Landesgrenze bereits gezogen: Er will festschreiben lassen, dass künftig auch auf Überschwemmungsgebiet im Vorland keine Hölzer aus der Fortswirtschaft gelagert mehr werden dürfen. Im Bereich Grietherbusch hätte das jetzt zu zusätzlichen Problemen für die Deiche der Umgebung führen können, wenn die dort gelagerten Baumstämme fortgespült worden wären. Glücklicherweise habe das Holz jedoch noch rechtzeitig abtransportiert werden können.

(RP)
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