Rees "Reeser Stars" im neuen Wandkalender

Rees · Der Wandkalender 2017 der Lebenshilfe Unterer Niederrhein, in dem Reeser im Alter zwischen drei und 94 Jahren zu sehen sind, ist jetzt erhältlich. Fünf Euro kostet er. Die an der Entstehung Beteiligten hatten sehr viel Spaß.

 Tim Schneider und Anne Kallis als Harry Potter und Hermine Granger.

Tim Schneider und Anne Kallis als Harry Potter und Hermine Granger.

Foto: Lebenshilfe

Ein Hauch von Hollywood wehte jetzt durch das Reeser Agnes-Heim. Viele "Reeser Stars", die im gleichnamigen Kalender der Lebenshilfe Unterer Niederrhein zu sehen sind, stellten sich der Öffentlichkeit vor.

Der Wandkalender 2017, in dem Reeserinnen und Reeser im Alter zwischen drei und 94 Jahren als Feuerwehrmann Sam, Harry Potter, James Bond, Heino oder Eiskönigin zu sehen sind, ist für fünf Euro im Bürgerservice des Reeser Rathauses, bei der Lebenshilfe in Groin und im Restaurant "Mittags am Markt" erhältlich. Er wird auch beim "Reeser Kunst Sonntag" am 6. November im Lebenshilfe-Center, Fallstraße 25, und auf mehreren Adventsmärkten im Stadtgebiet verkauft.

 Im Agnes-Heim wurde jetzt der neue Kalender "Reeser Stars" vorgestellt. Auf dem Foto sind auch einige Models zu sehen.

Im Agnes-Heim wurde jetzt der neue Kalender "Reeser Stars" vorgestellt. Auf dem Foto sind auch einige Models zu sehen.

Foto: Thorsten Lindekamp/ Lebenshilfe

Drei Bewohnerinnen des Agnes-Heims, vier Kinder aus der inklusiven Tagesstätte "Hand in Hand", acht Männer und Frauen mit Handicap aus den Werkstätten der Lebenshilfe und ein syrischer Flüchtling aus der Unterkunft am Melatenweg standen der Fotografin Daniela Schlutz Modell, nachdem die Friseurin Silke Mandelartz sie für den großen Auftritt im Scheinwerferlicht gestylt hatte.

Für das Konzept und dessen Realisierung zeichneten Ole Engfeld, Assistent der Geschäftsführung der Lebenshilfe, und der Reeser Journalist und Filmfan Michael Scholten verantwortlich. Der Bislicher Werbegrafiker Lars Giesen verpasste allen Bildern den letzten Schliff und manchmal auch neue Hintergründe aus Sibirien, Uruguay oder der Mongolei.

Gaby Saccaro vom Betreuerteam des Agnes-Heims lobte das Ergebnis beim Pressegespräch als "schlichtweg genial". Und die 83-jährige Bewohnerin Elisabeth Bongers, die für den Kalender zu Inge Meysel geworden war, sorgte mit ihrem Spruch für die meisten Lacher: "Dieser Kalender wird später in meinen Sarg gelegt. Wenn Petrus die tollen Fotos sieht, lässt er mich sofort rein!" Christel Runge, ebenfalls 83 Jahre alt, wurde zum Schlagerbarden Heino, die 94 Jahre alte Hildegard Hermsen stand als vielbesungene Lili Marleen im mondänen Marlene-Dietrich-Look vor der Kamera. Dabei lehnte sie an einer Laterne, die von der Firma Holzum zur Verfügung gestellt wurde. Der Löschzug Millingen der Freiwilligen Feuerwehr Rees rückte für das Foto von Feuerwehrmann Sam, dargestellt vom dreijährigen Mika Bolk, mit einem Löschfahrzeug zum Kindergarten aus. Kapitän Rainer van Laak stellte das Fahrgastschiff "Stadt Rees" zur Verfügung, damit Markus Knipping und Stefanie Lauf als "Titanic"-Paar Jack und Rose die perfekte Kulisse bekamen. "Egal, wen wir um Hilfe gebeten haben: Alle fanden das Projekt toll und machten mit", sagte Ole Engfeld.

Seine Kollegin Silja Böhling-Buhl hatte viele Mitglieder ihrer Lebenshilfe-Theatergruppen "Mischobst" und "Augenblick" für den Kalender vorgeschlagen, unter anderem die gerade gekrönte Reeser Rheinkönigin Davina Möllenbeck. Die 32-Jährige ist im Kalender als Kindermädchen Mary Poppins zu sehen, aber auch als Bond-Girl an der Seite von "007" Viktor Klein-Wiele. Tim Schneider und Anne Kallis mimten vor dem Wächtertürmchen am Bärenwall Harry Potter und seine Mitschülerin Hermine Granger, Yvonne Kaltwasser durfte als Dracula in den Hals der 22-jährigen Canan Fundaci beißen.

In der Kindertagesstätte "Hand in Hand" standen die aktuellen Helden aller Kinder im Mittelpunkt: So wurden Mia Drießen und Jolin Teska zur Eiskönigin Elsa und Prinzessin Anna, Luke Parras griff als Bob der Baumeister zur Schaufel. Hisham Mohammad, ein 22-jähriger Asylbewerber aus Syrien, wählte keinen Helden aus "1001 Nacht", sondern wollte ein Actionheld sein. Um den Terminator, der Arnold Schwarzenegger zum Weltstar machte, glaubhaft spielen zu können, rasierte er sich am Vorabend der Produktion seinen Bart ab und griff zur imposanten Waffe, die in Wahrheit eine schwarz lackierte Wasserpistole war.

(ms)
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