Rees Reeser Brüder bringen Roman heraus

Rees · Als Jansha noch ein kleines Mädchen war, wurden ihre Eltern vom Stamm der Yavapai-Indianer verbannt. In derselben Nacht zerstörte ein Atomkrieg große Teile der Erde. Jansha zählt zu den wenigen Überlebenden.

 Steffen van Tilburg (links) und sein Bruder Julien haben ihren Debütroman "Jansha: Erbin" veröffentlicht. Die Skizze links im Bild zeigt, wie sich die Brüder ihre Titelheldin vom Stamm der Yavapai-Indianer in Arizona vorstellen.

Steffen van Tilburg (links) und sein Bruder Julien haben ihren Debütroman "Jansha: Erbin" veröffentlicht. Die Skizze links im Bild zeigt, wie sich die Brüder ihre Titelheldin vom Stamm der Yavapai-Indianer in Arizona vorstellen.

Foto: Scholten

Die Geschichte spielt in Arizona und in einer fernen Zukunft, geschrieben wurde sie in den vergangenen zwei Jahren am Melatenweg in Rees. Die Brüder Steffen und Julien van Tilburg veröffentlichten ihren Debütroman "Jansha: Erbin" unter den Pseudonymen C.A. Manning und David J. Moth im Self-Publishing-Verlag Twentysix. Der Roman ist als E-Book für 2,99 Euro im Internet erhältlich oder für 9,99 Euro im Buchhandel.

Die Brüder, 26 und 28 Jahre alt, haben schon immer gerne Bücher gelesen und Fantasy- oder Science-Fiction-Filme geschaut. Ihr halbes Leben lang schrieben und skizzierten sie Geschichten aus dem Star-Wars-Universum, scheuten aber eine Veröffentlichung, um möglichen Ärger mit George Lucas' Imperium oder dem Disney-Konzern zu vermeiden. Also erfanden sie ihre eigene Romanheldin, die hübsche und eigenwillige Jansha, und schufen ihr ein Reich, das Fakten aus dem Indianerleben mit viel Fantasie verquickt.

Manche Idee kam den Reeser Autoren buchstäblich über Nacht: "Mein Bruder ist ein schlafwandelnder Träumer", sagt Julien van Tilburg. "Morgens erzählt er, was er nachts geträumt hat, und wir bauen das gleich in unsere Geschichte ein." Den Inhalt der einzelnen Kapitel besprechen die Brüder vorab, dann schreiben sie gemeinsam, manchmal auch getrennt voneinander, die Texte und Dialoge.

Der zehn Jahre ältere Bruder, dessen 17-jähriger Sohn und die Eltern der Autoren waren die ersten Leser des Romans und spornten Steffen und Julien van Tilburg an, die Geschichte mit einem breiten Publikum zu teilen. Die Autoren empfehlen den Roman Fantasy-interessierten Lesern ab zwölf Jahren. Da es auch "intensive Romantiksequenzen" zwischen Jansha und ihrem Erzfeind gebe, sei das Buch nichts für Leseanfänger.

Mit viel Fantasie kann man den Ziegenkopf, der Janshas geheimnisvolles Familienamulett ziert und der auch auf dem Buchcover zu sehen ist, mit der Reeser Heimat der Autoren in Bezug setzen. Im Buch kommt die Rheinstadt jedoch nicht vor. "Wir würden aber gerne mal einen mittelalterlichen Krimi in Rees spielen lassen", sagt Julien van Tilburg. "Die Stadtmauer, die Belagerung durch die Spanier, die Legende vom Bärenwall: Es ist alles vorhanden, was wir für eine spannende Geschichte brauchen."

Aktuell ist ein anderer Roman in Arbeit, den "C.A. Manning und David J. Moth" gerne in einem etablierten Verlag veröffentlichen würden. Die neue Geschichte spielt auf einem südlichen Kontinent, auf dem zwei Großmächte seit Ewigkeiten Krieg gegeneinander führen. Die junge Heldin des Romans ist die Nichte eines Diktators und soll zur Kriegerin ausgebildet werden, um den eigenen Onkel auszuschalten. "Wir wissen selbst noch nicht, wie die Geschichte enden wird", sagt Steffen van Tilburg. Das entscheidet sich in den nächsten Wochen und Monaten wohl wieder im Schlaf - und am Melatenweg in Rees.

(RP)
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